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Hochschule und Terrorismus 1977

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(Bild: Sabine Widmaier)

Am 5. September 1977 wird der Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer in Köln entführt, seine Begleiter werden kaltblütig ermordet. Es ist der vorläufige Höhepunkt des linksextremistischen Terrors der Roten Armee Fraktion (RAF) in den 1970er Jahren. Gut drei Wochen später veranstaltet der „Bund Freiheit der Wissenschaft“ in Bonn eine Konferenz, in der er sich mit der Entführung, der Sympathisantenszene der RAF in Deutschland und dem Verhältnis von Hochschule und Terrorismus befasst. Der Bund wurde am 18. November 1970 in Bonn-Bad Godesberg von bürgerlichen und konservativen Hochschullehrern als Reaktion auf die stark linksorientierte Studentenbewegung gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern zählten namhafte Persönlichkeiten wie Wilhelm Hennis, Gerhard Löwenthal, Hermann Lübbe, Konrad Repgen, Hans Maier, Ernst Nolte und Erwin K. Scheuch. In seiner Erklärung (>> PDF-Download) vom 29. September 1977 setzt sich der Bund unter der Überschrift „Hochschule und Terrorismus“ vor allem mit der extremistischen Sympathisantenszene als einer Voraussetzung für terroristische Aktivitäten auseinander und nimmt besonders die Hochschulen in den Blick. So seien die Universitäten Ausgangspunkt des Terrorismus der RAF und stellten ein wichtiges Rekrutierungsfeld dar. Ziel der dort agierenden linksradikalen Gruppen sei die revolutionäre Beseitigung der bestehenden Ordnung. Daher führten die extremistische Agitation und die Radikalisierung von Teilen der Studentenschaft nicht nur zu einem massiven Leistungsverlust, sondern hätten Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Der Bund fordert deshalb, das Extremistenproblem in den Hochschulen wirksam zu bekämpfen. Da der gewalttätige Extremismus im außeruniversitären Bereich nur eine geringe Rolle spiele, bestehe eine reelle Chance, so das Ende des Terrorismus in der Bundesrepublik Deutschland herbeizuführen.

Christopher Beckmann

Quelle: ACDP 07-001: 1330

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