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Burghard Freiherr von Schorlemer-Alst

Reichstagsabgeordneter Dr. h. c. 21. Oktober 1825 Herringhausen/Kreis Lippstadt 17. März 1895 Haus Alst/Kreis Steinfurt
von Martin Schumacher

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Nach 12 Jahren als aktiver Offizier widmete sich Schorlemer-Alst der Landwirtschaft. Die 1862 von ihm gegründete Vereinigung von Gutsbesitzern im Kreis Steinfurt wurde zum Vorbild weiterer Bauernvereine. Nach Gründung des Westfälischen Bauernvereins 1871 in Münster übernahm er dessen Vorsitz. Seit 1865 war er Direktor des Landwirtschaftlichen Hauptvereins (Münster) sowie des Landwirtschaftlichen Provinzialvereins. Bei der Gründung der Zentrumspartei setzte er sich für die auf „Ausgleichung der Interessen" zielenden sozialpolitischen Aussagen des Soester Wahlprogramms (1870) ein. Im Preußischen Abgeordnetenhaus und im Reichstag galt er als einer der besten Redner der Partei. Seit 1884 Mitglied des Staatsrats, wurde er 1891 ins Herrenhaus berufen. Während des Kulturkampfes verteidigte er „rücksichtslos, aber ehrlich" (Bismarck) die Rechte der katholischen Minderheit. Aus agrarischer Sicht befürwortete er die Einführung der Schutzzölle (1879) und sicherte Bismarck gegen Widerstände im Zentrum zusammen mit den Konservativen eine Mehrheit im Reichstag. 1893 unterstützte der „Westfälische Bauernkönig" erfolglos agrarische Sonderkandidaturen gegen das Zentrum.

Lebenslauf

  • Privatunterricht, Militärbildungsanstalt
  • 1870–1889 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses (Zentrum)
  • seit 1873 Fraktionsvorsitzender
  • 1870-1871, 1874–1885 u. 1890 Mitglied des Reichstages (1871–1885 Mitglied im Fraktionsvorstand)

Literatur

  • K. Gerland, in: Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsbiographien, 1 (2. Auflage, 1974)
  • W. Pyta: Landwirtschaftliche Interessenpolitik im Deutschen Kaiserreich (1991)

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