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Gustav Gundlach SJ

Sozialwissenschaftler Dr. rer. pol. 3. April 1892 Geisenheim/Rheingau 23. Juni 1963 Mönchengladbach
von Anton Rauscher

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Gundlach sollte das Werk H. Peschs, des Begründers des „Christlichen Solidarismus“, fortführen. Im Ringen um die Reform der kapitalistischen Klassengesellschaft bekämpfte er den Wirtschaftsliberalismus und den Sozialismus und hatte maßgeblichen Einfluss auf die Enzyklika „Quadragesimo anno“ (1931): Klärung des Verhältnisses von Kapital und Arbeit, Formulierung des Subsidiaritätsprinzips (Subsidiarität), Unvereinbarkeit der sozialistischen und der christlichen Gesellschaftsauffassung. Er vertiefte das personale Fundament der katholischen Soziallehre: Ursprung, Träger und Ziel allen gesellschaftlichen Lebens ist die menschliche Person. Deshalb trat er für die personalen Ordnungsinstitutionen von Ehe und Familie, des Privateigentums und des Staates ein, ohne die auch die moderne Gesellschaft nicht lebensfähig ist. Am meisten ist das Ideengut Gundlachs über die Sozialverkündigung Pius’ XII. (1939–1958) wirksam geworden.


Lebenslauf

  • 1912 Nach philosophischen Studien in Freiburg/Breisgau Eintritt in den Jesuitenorden
  • 1923 Priesterweihe
  • 1929–1938 Professor für Sozialphilosophie und -ethik an der Ordenshochschule St. Georgen in Frankfurt/Main
  • seit 1934 Professor an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom
  • 1962 Leiter der von den deutschen Bischöfen gegründeten Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle in Mönchengladbach

Veröffentlichungen

  • Katholische Sozialwissenschaftliche Zentralstelle (Hg.): Die Ordnung der menschlichen Gesellschaft, 2 Bde. (1964)

Literatur

  • J. Schwarte: Gustav Gundlach SJ. (1892–1963). Repräsentant und Interpret der katholischen Soziallehre während der Pontifikate Pius’ XI. und Pius’ XII. (1975)
  • A. Rauscher, in: ZGiLB 2 (1975)

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