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Hedwig Dransfeld, Portraitfoto Hedwig Dransfeld, Portraitfoto © unbekannt - Büro des Reichstags (Hg.): Reichstags-Handbuch 1924, II. Wahlperiode, Berlin 1924

Hedwig Dransfeld

Lehrerin, Frauenrechtlerin 21. Februar 1871 Hacheney/Dortmund 13. März 1925 Kloster Werl/Westfalen
von Doris Pack

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Hedwig Dransfeld machte sich besonders durch ihr soziales Engagement und ihre Arbeit für die soziale und kulturelle Besserstellung der Frauen einen Namen. Ihre Hauptsorge galt der religiösen und kulturellen Not der christlichen Arbeiterfamilie und der Lösung der Bildungsfrage der Arbeiterfrau und Arbeiterinnen. Ihre Jugend wurde von der Erkrankung an Knochentuberkulose überschattet, die sie zur Aufgabe des Lehrerinnenberufs zwang. Sie wandte sich der Publizistik zu und wurde Mitarbeiterin der vom Deutschen Caritasverband herausgegebenen Zeitschrift „Die Christliche Frau", deren Schriftleitung sie 1905 übernahm. Die soziale Lage der Frau stand auch im Mittelpunkt ihrer Arbeit im Katholischen Deutschen Frauenbund, der die Solidarität zwischen den bürgerlichen Frauen und den Arbeiterinnen herzustellen bemüht war. Insbesondere setzte sie sich für die Zulassung von Frauen zum Studium, das Frauenbildungswesen, die Jugenderziehung und die Verbesserung des Ehe- und Familienrechts ein. Das Revolutionsjahr 1918 brachte die Politisierung der Frauen, für deren Rechte und gesellschaftlich-politische Vertretung sie schon seit 1906 eingetreten war. Dransfeld war auch Mitinitiatorin der Frauenfriedenskirche in Frankfurt/Main, die vier Jahre nach ihrem Tode eingeweiht wurde.

Lebenslauf

  • 1887–1890 Lehrerinnenseminar in Paderborn, Lehrerin an der Schule der Ursulinen in Werl, nach 1907 Studium der Kulturwissenschaften in Münster und Bonn, Mitarbeiterin und 1905–1920 Redaktionsleiterin der Zeitschrift „Die Christliche Frau"
  • 1912–1922 Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes
  • 1913 Mitgründerin des Verbands katholischer Studentinnenvereine
  • 1919-20 Mitglied der Deutschen Nationalversammlung und 1919-1921 der Preußischen Verfassunggebenden Landesversammlung (Zentrum)
  • 1920–1925 Mitglied des Reichstages
  • 1920–1925 stellvertretende Vorsitzende des Zentrums

 

Literatur

  • W. Ferber, in: ZGiLB 1 (1973)
  • D. Pack, in: R. Hellwig (Hg.), Die Christdemokratinnen - Unterwegs zur Partnerschaft (1984)

 

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