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Werner Dollinger, Portrait. (Quelle: Peter Bouserath/KAS-ACDP) Werner Dollinger, Portrait. (Quelle: Peter Bouserath/KAS-ACDP) © (Quelle: Peter Bouserath/KAS-ACDP)

Werner Dollinger

Unternehmer, Bundesminister Dr. rer. pol. 10. Oktober 1918 Neustadt/Aisch 3. Januar 2008 Neustadt/Aisch

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Dollinger war nach dem Kriege zunächst Kommunalpolitiker in Neustadt und repräsentierte das protestantische Mittelfranken 1957–1989 in den Spitzengremien der CSU. Als Bundestagsabgeordneter widmete er sich vor allem Wirtschafts-, Finanz- und Mittelstandsfragen. 1953 rückte er in den Vorstand der CDU/CSU-Fraktion auf. Die CSU-Landesgruppe wählte ihn wiederholt (1957–1961 und 1969–1976) zum stellvertretenden, 1961–1962 zum Vorsitzenden. Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Kurt Georg Kiesinger und Helmut Kohl beriefen den Wirtschaftsfachmann zwischen 1962 und 1987 in ihre Kabinette. Dollinger engagierte sich seit den 1940er Jahren in verschiedenen Wirtschaftsorganisationen, 1970–1996 war er Vorsitzender des Wirtschaftsbeirats der Union. Geprägt vom evangelischen Bekenntnis wirkte er 1965–1995 in der Bayerischen Landessynode und 1971–1991 in der Synode der EKD mit. Als Mitglied und Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CSU (1974–1993) sowie als stellvertretender Bundesvorsitzender des EAK der CDU/CSU stärkte er die evangelischen Stimmen innerhalb der Union. Dollinger hatte maßgeblichen Anteil an der Anbindung der anfänglich sehr distanzierten protestantischen Wähler in die CSU.

Renate Höpfinger

Lebenslauf

  • 1937–1942 Studium der Wirtschafts- und Staatswissenschaften in Nürnberg, Frankfurt/Main und München
  • 1943–1945 Soldat
  • 1945 Leitung der elterlichen Kolonialwarengroßhandlung und der Dampfziegelei Dehn, Mitgründer der CSU Neustadt
  • 1946–1964 Stadtrat
  • 1952–1964 Kreisrat
  • 1953–1990 MdB (CSU)
  • 1956–1958 Mitglied der Gemeinsamen Versammlung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)
  • 1964–1987 stellvertretender Vorsitzender der CSU
  • 1962–1966 Bundesschatzminister
  • 1966 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit
  • 1966–1969 für das Post- und Fernmeldewesen und 1982–1987 für Verkehr.

Veröffentlichungen


Literatur

  • Hanns-Seidel-Stiftung (Hg.): Geschichte einer Volkspartei. 50 Jahre CSU 1945–1995 (1995
  • T. Oppelland, in: U. Kempf/H.-G. Merz (Hg.), Kanzler und Minister 1949–1998 (2001)
  • C. Schwarz-Schilling: Bundesminister Dr. Werner Dollinger - ein christlicher mittelständischer Unternehmer in politischer Verantwortung - Betrachtungen eines Kollegen, in: Streiflichter aus der Heimatgeschichte, Neustadt a.d. Aisch, 32/2008 (2009), S. 92-103.

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