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Schüler Union (SU)

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Seit 1967 und verstärkt im Rahmen der ’68er-Bewegung bildeten sich auf dem linken Spektrum auch Schülerorganisationen, die ihre marxistisch-sozialistischen Vorstellungen nicht nur intern über Schülermitverwaltungsgremien, sondern auch öffentlich vertraten. Dagegen hatten sich schon vereinzelt Gruppen gebildet, die die Junge Union 1971 zusammenführte. Die SU wurde am 2. Juli 1972 als Zusammenschluss des Verbandes Kritischer Schüler (Niedersachsen), des Verbandes christlicher Schüler (Würzburg), der Vereinigung konservativer Schüler (Freudenstadt) und der Berliner SU auf Bundesebene gegründet; im April 1973 hatten sich 11 Landesverbände konstituiert (20 000 Mitglieder). Organisiert in Gruppen, Orts-, Kreis-, Bezirks- und Landesverbänden, im Bundeskoordinationsausschuss und Gremien (jährlicher Bundesschülertag) wird die SU repräsentiert durch den Bundesvorsitzenden (früher: Sprecher; Satzung von 1994).

 

Der Bundesverband der Schüler Union Deutschlands ist auf Bundesebene eine politische selbständige Arbeitsgemeinschaft von Schülerinnen und Schülern an allgemein- und berufsbildenden Schulen innerhalb der Jungen Union Deutschlands, mit eigenständiger Mitgliedschaft und Organisation

 

In enger organisatorischer und programmatischer Verflechtung mit der JU und in Kooperation mit dem RCDS trat die SU als „demokratische Alternative“ gegen „Klassenkampf und Systemüberwindung“ und schulformübergreifend für Reformen im Bildungswesen ein. Sie arbeitet pragmatisch für Schülerinteressen (Informationen, Schülerzeitungen, Schülermitverwaltung, Kritik an Schulgesetzgebung, eigene Positionspapiere u. a.). Der Rückzug der Bildungspolitik aus der öffentlichen Diskussion, die Ökologie- und Friedensbewegung sowie die Entpolitisierung trafen auch die SU: 1980 noch ca. 45000 Mitglieder stark, hat sie gegenwärtig noch etwa 11.000 unter Einschluss der neuen Landesverbände, die nach 1989 in Sachsen-Anhalt und Thüringen gegründet wurden; in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit einige aktive Kreisverbände. Damit bildet sie freilich auch weiterhin die mitgliederstärkste politische Schülerorganisation in ganz Deutschland.

Intensiviert hat sich der Austausch zwischen den Verbänden: Im Bundesgebiet gründeten sich Regionalkonferenzen wie die „Schüler Union Nordkonferenz“ (SUN) oder die Ostkonferenz, wo sich die nördlichen bzw. östlichen Landesverbände zusammengeschlossen haben, um sich einmal jährlich über Erfolge und Misserfolge bei der Arbeit vor Ort auszutauschen. Im November 2007 beschloss die 35. Bundesschülertagung am Gründungsort Bonn-Bad-Godesberg ein neues Grundsatzprogramm, in dem sich die Schüler Union auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes als „christlich-soziale, liberale und konservative“ Schülerorganisation präsentiert. Mit der SU eng verbunden waren namhafte CDU-Politiker wie Matthias Wissmann in der Gründungsphase oder Christian Wulff (BuSpr. 1978-80).

 

Literatur:

Ch. von Bülow (Hg.), Die Schüler-Union (1975); F. Nowak, Die Schülerunion – Das missbrauchte Patenkind (1974); J. Stenger, La Schüler-Union (1982; franz.); Schule 2000 - Neue Perspektiven für Schüler Schulpolitisches Zukunftskonzept der SU (1988); aktuelle Positionen und Grundsatzprogramm über Internet.

 

Jörg-Dieter Gauger

 

Bundesvorsitzende/-sprecher der SU
1972-1973 Hans Reckers LV Niedersachsen
1973-1974 Klaus Walther LV Hessen
1974-1977 Christoph von Bülow LV Niedersachsen
1977-1978 Wolfgang Kühl LV Hamburg
1978-1980 Christian Wulff LV Niedersachsen
1980-1982 Peter Pott LV Rheinland
1982-1984 Peter Stefan Herbst LV Rheinland
1985 Heiko Witt LV Hamburg
1985-1986 Michael Schottenhamel LV Bayern
1986-1987 Dirk Bettels LV Niedersachsen
1987-1989 Johannes Kram LV Rheinland-Pfalz
1989-1990 Harald Größmann LV Nordrhein-Westfalen
1990-1992 Frank Schuster LV Rheinland-Pfalz
1992-1994 Marcus Ostermann LV Schleswig-Holstein
1994-1995 Michael Güntner LV Hessen
1995-1996 Christian Burkiczak LV Nordrhein-Westfalen
1996-1997 Florian Schuck LV Rheinland-Pfalz
1997-1998 Christian Jung LV Baden-Württemberg
1998-2000 Philipp Mißfelder LV Nordrhein-Westfalen
2000-2001 Sebastian Warken LV Saarland
2001-2004 Mark Blue LV Schleswig-Holstein
2004-2005 Karolina Swiderski LV Nordrhein-Westfalen
2005-2006 Veit Albert LV Niedersachsen
2006-2008 Lukas Krieger LV Berlin
2008-2010 Younes Ouaqasse LV Baden-Württemberg
2010-2011 David Winands LV Nordrhein-Westfalen
2011-2012 Lutz Kiesewetter LV Baden-Württemberg
2012-2013 Leopold Born LV Hessen
2013-2014 Lars von Borstel LV Hessen
2014-2015 Niklas Uhl LV Saar
2015-2016 Tizian Florian Wollweber LV Hessen
2016-2017 Julius K. Gröhler LV Berlin
2017-2021 Finn C. Wandhoff LV Schleswig-Holstein
seit 2021 Adrian Klant LV Baden-Württemberg
seit 2022 Cedric Finian Röhrich  LV Nordrhein-Westfalen

 

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17. Juni 2016
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