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"Toll, was hier für Arbeit gemacht wird"

Bundespräsident Gauck besucht KAS-Partner Yeo-Myung School in Seoul

Bundespräsident Gauck hat in Begleitung von Daniela Schadt am heutigen Dienstag die Yeo-Myung School in Seoul, eine Partnerorganisation der Konrad-Adenauer-Stiftung, besucht. Yeo-Myung und KAS sind seit 2012 in einer Kooperation miteinander verbunden. Die Schule, ein nichtstaatlicher Träger, widmet sich der Eingliederung junger nordkoreanischer Flüchtlinge in die südkoreanische Gesellschaft.

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Das deutsche Staatsoberhaupt wurde vor dem Schulgebäude von zahlreichen Schülern begeistert empfangen. Während seines einstündigen Gesprächs traf Gauck neben Vertretern der Lehrerschaft mit einer Gruppe von sieben Schülerinnen und Schülern im Alter von 18 bis 24 Jahren zusammen, die in zum Teil bewegenden Worten von den Erlebnissen ihrer Flucht aus Nordkorea sowie den Problemen bei der Integration in Südkorea erzählten.

In Südkorea leben derzeit rund 30.000 nordkoreanische Flüchtlinge. Sie werden nach ihrer Ankunft in staatlichen Aufnahmelagern überprüft, in verschiedenen Ausbildungskursen über das Leben in Südkorea unterrichtet und auf eine berufliche Tätigkeit vorbereitet. Ihr gesellschaftlicher Status ist schwierig, da innerhalb der südkoreanischen Bevölkerung teilweise erhebliche Vorbehalte ihnen gegenüber bestehen: so gelten sie vielen Südkoreanern als politisch suspekt, und ihre charakteristische Sprache sowie ihre Gewohnheiten kennzeichnen sie auch innerhalb Koreas als andersartig.

In ihrer mittlerweile dreijährigen Kooperation widmen sich KAS und Yeo-Myung Schule der Erforschung von pädagogischen Methoden, die im Fall einer koreanischen Wiedervereinigung die Fusion der beiden gegensätzlichen Bildungssysteme auf der koreanischen Halbinsel erleichtern sollen. Dazu hatte die KAS in den vergangenen Jahren im Rahmen mehrerer Workshops deutsche Bildungsexperten nach Seoul eingeladen. Die Yeo-Myung School unternahm mit Unterstützung der KAS u.a. 2014 ein Informationsprogramm in Sachsen-Anhalt, um mit dortigen Vertretern von Schulen, Bildungsplanern, Abgeordneten und Vertretern des Kultusministeriums die Erfahrungen Ostdeutschlands nach der deutschen Wiedervereinigung bei der Verschmelzung der beiden Bildungssysteme zu analysieren.

Der Bundespräsident informierte sich eingehend über die Arbeit der Yeo-Myung School und würdigte die gesellschaftliche Integrationsleistung, die die Einrichtung erbringe. „Ich finde es toll, was hier für Arbeit gemacht wird.“, so Gauck. Der Bundespräsident lobte die Yeo-Myung School für ihre Arbeit aus christlicher Gesinnung.

''Zur Situation der nordkoreanischen Flüchtlinge in Südkorea empfehlen wir den 2014 erschienenen Beitrag von Dr. Norbert Eschborn, Leiter des KAS-Auslandsbüros Korea, in den KAS-Auslandsinformationen, „Nordkoreanische Flüchtlinge in Südkorea - belastende Flucht und schwierige Integration“.

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Kontakt

Stefan Samse

Stefan Samse bild

Leiter des Rechtsstaatsprogramms Asien

stefan.samse@kas.de +65 6603 6171
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15. Oktober 2015
Gedenkstätte Berliner Mauer
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