Wider die Verleugnung historischer Tatsachen - Politisches Bildungsforum Mecklenburg-Vorpommern
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Erst vor wenigen Tagen ist die deutsche Ausgabe des Buches 'Estland wo bist Du? - Verdrängte Erinnerungen' von Imbi Paju erschienen. Das Buch der estnischen Regisseurin und Autorin beschreibt die Erlebnisse der Mutter der Autorin in sowjetischen Arbeitslagern, die aufeinanderfolgenden Besetzungen Estlands durch die Sowjetunion, Nazideutschland und erneut durch die UdSSR sowie die Versuche totalitärer Regime, die menschliche Erinnerung zu zerstören. Nach finnischen, estnischen, schwedischen, englischen und russischen Übersetzungen ist es die sechste Version von Imbi Pajus Buch, das in Schweden und Finnland jahrelang auf den Bestsellerlisten stand.
Im Zentrum der Schweriner Lesung stand das Schicksal der Mutter und Tante Imbi Pajus, wie sie während der Sowjet-Okkupation und des Stalin-Terrors in Estland heranwuchsen, wie sie die Deportation überlebten, wie sie nach ihrer Rückkehr mit den traumatischen Erlebnissen umgingen. Schweigen und Verdrängen der Erinnerungen sei die wichtigste Strategie gewesen, mit dem Geschehenen umzugehen. Systematisch sei die estnische Gesellschaft abgestumpft und dahin gebracht worden, keinerlei Mitgefühl zu zeigen. Der Begriff der Nächstenliebe habe nicht existiert.
Heute sei die Erinnerung an die Gewalt immer noch präsent und schmerzhaft und es sei überfällig, mit dem Sprechen über jene Zeit der Gewalt, Unterdrückung und des Terrors zu beginnen.
