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Veranstaltungsberichte

„Der gesunde Menschenverstand sollte immer größer sein als die Künstliche Intelligenz“

von Dr. Brigitta Triebel
Experten aus Politik und Wissenschaft diskutierten am 11. Mai in Hannover über Chancen und Herausforderungen der KI.

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Welchen Einfluss haben Sprachassistenten wie Siri oder Alexa auf unser zukünftiges gesellschaftliches Leben? Wer hat Zugriff auf unsere Gesundheitsdaten? Wie klug können Roboter werden und welche Gefahren gehen von Ihnen aus? Über diese und weitere Fragen haben wir mit Experten aus Wissenschaft und Praxis in der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Hannover diskutiert. Zusammen mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit wollten wir die gesellschaftlichen Chancen und die ethischen Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz von unterschiedlichen Seiten beleuchten.

Rund 200 Gäste nutzten die Gelegenheit, nicht nur den Vorträgen von führenden Wissenschaftlern der KI-Branche zu lauschen, sondern auch direkt mit ihnen in sogenannten World-Cafés ins Gespräch zu kommen. Zu den Experten gehörten der Leibniz-Preisträger und Professor Dr. Sami Haddadin, der als Direktor der Munich School of Robotics and Machine Intelligence der Technischen Universität tätig ist und als Mitglied in der EU High-Level Expert Group on Artifical Intelligence auch die Politik berät. Er sagte: „Künstliche Intelligenz ist nicht Big Data. Künstliche Intelligenz ist mit minimaler Anzahl an Daten, maximales Wissen zu erzeugen. Das Ziel der Künstlichen Intelligenz geben immer Menschen vor.“ Dass wir uns damit noch ganz am Anfang der Entwicklung befinden, untermauerte Professor Jörg Müller-Lietzkow, Mitglied der Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz des Deutschen Bundestages. Er gab zu bedenken, dass die Künstliche Intelligenz noch in der Steinzeit ist. Aber der gesunde Menschenverstand sollte immer größer sein. Auch die Ethikerin Lorena Jaume-Palasí appellierte an die Verantwortung der Gesellschaft: „Wir müssen globaler und kollektiver denken. Denn wir alle gestalten Künstliche Intelligenz.“ Dr. Wolfgang Matz, Vorstandsvorsitzender der KKH, forderte, dass die Krankenkasse personenbezogene Gesundheitsdaten ihrer Versicherten zum Erhalt und Besserung des Gesundheitsstandes erheben und korrelieren sollten.

Im abschließenden Podiumsgespräch wurden die politischen Standpunkte mit Dr. Stefan Birkner, Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion im Niedersächsischen Landtag und Jörg Hillmer, Sprecher für Wissenschaft und Kultur der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag, erörtert. Jörg Hillmer plädiert dafür, dass wir positiv in die Zukunft, trotz und dank der technologischen Herausforderungen, schauen sollten. Wir könnten auf die Wandlungsfähigkeit von unserem demokratischen System vertrauen, nicht ohne die Weichen für eine gute Zukunft durch Bildung und Investitionen jetzt stellen zu müssen. Stefan Birkner sah die Politik selbst in einem Prozess, in dem noch nicht alle Antworten auf die ethischen Herausforderungen der KI vorliegen und deshalb die Auseinandersetzung mit dem Thema wichtig ist. ​​​​​​​

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