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Event Reports

Die Arktis – Chancen und Herausforderungen für die EU

by Greta Koch

EDS Council in Oslo

Die EDS (European Democrat Students), ein europaweiter Zusammenschluss von christlich-demokratischen, konservativen und liberalen Studentenverbänden, fand sich zu ihrem diesjährigen EDS Ratstreffen im Mai in Oslo zusammen. Dort hatte die Konrad Adenauer Stiftung gemeinsam mit dem Martens Center for European Studies eine Tagung mit Diskussionen, Workshops und Kulturprogramm zum Thema „die Arktis und die EU“ veranstaltet.

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Ziel dieser Veranstaltungsreihe war es, die Studenten auf aktuelle Probleme in der Arktis und die Beziehung der Region zur EU näher zu bringen. Entwicklungen in den arktischen Ländern wie der spürbare Klimawandel und die veränderte Sicherheitssituation seit der Ukrainekrise haben durchaus auch Auswirkungen auf die EU, während EU Beschlüsse und Maßnahmen Auswirkungen auf die Entwicklungen in den arktischen Ländern haben. Deshalb ist es umso wichtiger, solche Probleme gemeinsam anzugehen.

Durch die Veranstaltungsreihe bekamen die 60 jungen Erwachsenen, die hier aus 35 Ländern zusammentrafen, einen Überblick über derzeitige Veränderungen in der Antarktis und den arktischen Ländern und deren Konsequenzen für Umwelt, Wirtschaft, Energie und Sicherheit. So gab es Diskussionen mit Politikern und Experten über die Beziehungen der arktischen Region zur Europäischen Union, auch mit Blick auf Entwicklungen wie Brexit und die Beziehung zu Norwegen als arktischer, europäischer Staat, der nicht Mitglied der EU ist. Des Weiteren wurden die Teilnehmer über die Vorgänge der EU-Arctic Policy informiert, deren Schwerpunkt auf der Erhaltung und dem Schutz der Arktis liegt. Dem einhergehen die Förderung der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen und natürlich weitere Internationale Zusammenarbeit.

Ein Schwerpunkt der Tagung lag auf den Konsequenzen des Klimawandels, die in der Arktis zu großen Abschmelzungen führen und das Ökosystem nicht nur in Europa, sondern global beeinflussen werden. Verstärkter Umweltschutz könne aber auch wirtschaftliche Chancen und Vorteile mit sich bringen, die mit den Umweltberatern der Konservativen und des Vereins der Schiffbesitzer in Norwegen diskutiert wurden. In Zeiten, in denen das Thema Umweltschutz von großer Wichtigkeit ist, werden Erdgas- und Erdölforderung nur vorsichtig angesprochen, doch auch dieser Bereich ist für die Anrainerstaaten der Arktis von Bedeutung. In der Region befinden sich vermutlich 13% der weltweit noch unentdeckten Erdöl- und 30% der Erdgasreserven. Der Energiebereich bleibt besonders in der Zusammenarbeit zwischen Norwegen und der EU von Bedeutung. Beim Thema Umweltschutz ist auch Nachhaltigkeit ein wichtiger Begriff, der mit dem Verein der Schiffbesitzer in Norwegen mit Bezug auf nachhaltige Verfrachtung erläutert wurde.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Tagung war die Sicherheitslage in der arktischen Region. Zuletzt waren die Arktis und ihre Nachbarstaaten im Kalten Krieg von geopolitischer Bedeutung, da die beiden Supermächte dies als ihr Einflussgebiet betrachteten und für Forscher auf beiden Seiten von großer Wichtigkeit war. Erst jetzt, über 25 Jahre später, rückt die Arktis wieder in den Mittelpunkt des Geschehens. Zurzeit ist in der gesamten Region mehr Militär stationiert, als es im Kalten Krieg der Fall war. Die Ukrainekrise hatte die Sicherheitslage in den arktischen Ländern, besonders für diejenigen an der russischen Grenze, radikal verändert. So wurde die Intention Russlands deutlich, durch diplomatische und militärische Maßnahmen sich dort wieder Einfluss zu verschaffen.

Während der gesamten Tagung konnten sich die Studenten in Arbeitsgruppen zu den Themen Populismus und Euroskeptiker, EU Politik, Menschenrechte und höhere Bildung zusammenfinden. Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine von der EDS gemeinsam verfasste Resolution zur Thematik „Arctic and the EU“, die zukünftigen Diskussionen und Entscheidungsprozessen zu dieser Beziehung nützlich sein wird. Dort wird die wichtige Position der Arktis in ökologischen, ökonomischen und sicherheitspolitischen Zusammenhängen unterstrichen. Zusammenarbeit auf allen Gebieten sei notwendig, um globale Herausforderungen in der Zukunft zu meistern.

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