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Event Reports

Gründerkompetenzen besser in Bildungssystem verankern

by Kai Gläser

Bildungskonferenz "BildungsLab One" in Stockholm

In Zusammenarbeit mit dem International Institute for Sustainability Management der SRH-Hochschule Berlin veranstaltete die Konrad-Adenauer-Stiftung vom 26.-28. November 2017 eine zweitägige Expertenkonferenz in Stockholm, welche sich mit der Rolle und der Bedeutung von Gründerkompetenzen in den Bildungssystemen von Schweden und Deutschland beschäftigte. Es war die zweite Konferenz in der Veranstaltungsreihe „BildungsLab One“, welche 2015 mit einem Auftaktevent in Berlin ins Leben gerufen worden war.

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Nach einem gemeinsamen Abendessen zum Auftakt, bei dem sich die deutschen und schwedischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer kennenlernen und erstmals austauschen konnten, startete der erste vollständige Konferenztag im Startup Coworking-Space „SUP46-Startup People of Sweden“ mit einem Rückblick auf die erste Veranstaltung sowie deren Ergebnisse. Im ersten Impulsvortrag gab Mathias Hübscher, Referent für Wirtschaftspolitik in der Bundesgeschäftsstelle der CDU Deutschlands, einen Überblick über den aktuellen Stellenwert von Unternehmensgründungen in Deutschland und Schweden und kam zur Schlussfolgerung, dass die Gründung eines eigenen Unternehmens in Schweden noch immer attraktiver zu sein scheint als in der Bundesrepublik. Dr. Klaus-Heiner Röhl vom Hauptstadtbüro des Instituts der deutschen Wirtschaft ging in seinem Vortrag der Frage nach, ob eine kulturelle Wende zugunsten des Unternehmertums zu innovativeren Startups führen könnte. Anschließend bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz durch Vorträge von Marwan Ayache (Stockholm School of Entrepreneurship, SSES) und Christian Gräff (MdL und wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU Berlin) einen genaueren Einblick in zwei der wichtigsten Startup-Standorte Europas, Stockholm und Berlin. Dabei wurde deutlich, dass die Gründe für die Attraktivität der beiden Standorte durchaus unterschiedlich sind, im Ergebnis jedoch in beiden Städten ein sehr lebendiges Startup-Ökosystem entstanden ist, von dem Unternehmerinnen und Unternehmer auf vielfache Art und Weise profitieren.

Vermittlung von Gründerkompetenzen als zentrales Anliegen

Die Frage wie Gründerfähigkeiten an Hochschulen unterrichtet und vermittelt werden können stand im anschließenden Vortrag von Serdar Temiz (Königlich-Technische Hochschule Stockholm, KTH) im Fokus. An der KTH werden den Studierenden vor allem am Fachbereich für Unternehmertum und Marketing die Möglichkeiten der eigenen Unternehmensgründung in theoretischer und praktischer Form näher gebracht. Diese Präsentation wurde zu Beginn des zweiten Tages durch einen Impulsvortrag von Rasmus Rahm (Direktor der Stockholm School of Entrepreneurship, SSES) ergänzt, der in ausführlicher aber kurzweiliger Form darlegte, welche Aspekte die Arbeit der SSES zu einem besonderen Projekt machen und in welcher Form Gründerkompetenzen in den von der SSES angebotenen Kursen vermittelt werden. Die Stockholm School of Entrepreneurship wurde im Jahr 1998 gegründet und wird von fünf schwedischen Hochschulen (Königlich-Technische Hochschule, Universität Stockholm, Karolinska Institut, Stockholm School of Economics und Konstfack – Kunsthochschule Stockholm) unterstützt, indem Studierende aller fünf Hochschulen die Kurse an der SSES besuchen können. Das damit geschaffenen (Hochschul-) Netzwerk war in Europa das erste seiner Art und dient seither als Vorbild für zahlreiche vergleichbare Projekte.

Am Nachmittag des ersten Tages hielt Hans Erik Nilsson (Swedish Innovators) einen Vortrag und vollzog eine kritische Auseinandersetzung mit dem schwedischen Innovationssystem, bevor einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen einer Podiumsdiskussion ihre persönlichen Erfahrungen zu Gründergeist und Gründerfähigkeiten in den beiden Bildungssystemen in die Diskussion einbrachten. Aufgrund zahlreicher Anmerkungen aus dem Publikum entwickelte sich eine lebhafte Debatte, welche sowohl die Situation in Deutschland, als auch die Rolle der Gründerfähigkeiten in Schweden in den Fokus nahm.

Workshop-Sitzungen legen Grundstein für Fortsetzung der Veranstaltungsreihe

Am zweiten Tag kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Räumlichkeiten der Stockholm School of Entrepreneurship zusammen und erarbeiteten in Workshop-Sitzungen, welche konkreten Schritte unternommen werden könnten, um die Thematik der Gründerfähigkeiten zukünftig noch besser in den Bildungssystemen von Deutschland und Schweden platzieren zu können. Während einer der beiden Workshops sich vorwiegend mit der Situation in den Schulen beschäftige, standen beim zweiten Workshop die Hochschulen und Universitäten im Zentrum der Aufmerksamkeit. Anschließend wurden die Ergebnisse zusammengetragen und konkrete Schritte vereinbart, mit denen Gründerfähigkeiten eine größere Rolle in beiden Bildungssystemen verschafft werden soll. Die Arbeit der Workshops sowie die darauffolgende Umsetzung der nächsten Schritte sollen dabei als Grundlage für eine dritte Veranstaltung dienen, welche aller Voraussicht nach wieder in Berlin stattfinden wird.

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Elisabeth Bauer

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