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Europa braucht ein politisches Dach

z Stephan Georg Raabe, M.A. Patrycja Medowska

Presse-Echo auf die Europakonferenz vom 9. - 11. September in Krakau

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„Europa braucht ein politisches Dach“

Presseecho der Konferenz:

„Die Auseinandersetzung um Religion und Kultur in Europa.

Christentum – Islam – Laizismus”

V. Konferenz in der Reihe

„Die Rolle der katholischen Kirche im Prozess der europäischen Integration”

Krakau, 9. – 11.09.2005

Die Krakauer Konferenz stieß bei den polnischen Medien auf größeres Interesse. Bei der prominent besetzten Eröffnung der Konferenz am 9. September waren Vertreter fast aller be-deutenden polnischen Medien anwesend, sowohl der regionalen als auch überregionalen: öffentlich-rechtliches Fernsehen TVP, die großen Zeitungen Rzeczpospolita und Gazeta Wyborcza, Gazeta Krakowska und Gość Niedzielny (Kirchliche Sonntagszeitung), die renommierte Wochenzeitung Tygodnik Powszechny, die Nachrichtenagenturen PAP und KAI (Kath. Informationsagentur). Aus Deutschland waren der Korrespondent der Katholischen Nachrichtenagentur KNA und der Leiter des ZDF-Studios Wien, Klaus Prömpers, anwesend, international je ein Vertreter des BBC sowie von FOX-TV aus den USA. Damit ist es zumindest in Polen gelungen, das dreitägige europapolitische Forum in der Öffentlichkeit gut zu platzieren und gerade auch kirchliche Kreise landesweit zu erreichen.

Das Polnische Fernsehen TVP brachte sowohl im regionalen Fernsehen TVP 3 Krakau als auch im landesweiten TVP 2 am Nachmittag und um 22:00 Uhr in der Nachrichtensendung „Panorama“ Beiträge zur Konferenz. Interviews mit dem Erzbischof von Lemberg, Kardinal Jaworski, mit dem Vorsitzenden des Organisationskomitees der Konferenz, Bischof Pieronek, und mit dem Vizepräsidenten des Europäischen Parlamentes, Saryusz-Wolski von der Bürgerplattform, wurden gesendet.

Am gleichen Tag berichteten auch die Polnische Presse Agentur (PAP), die Katholische Nachrichtenagentur (KAI), EuroPAP (2 Mal), die Nachrichtenagentur des Polnischen Rund-funks (IAR) und der BBC. Die Konferenz war ebenfalls in den Internetportalen ONET und Wirtualna Polska präsent.

Die Nachrichtenagenturen betonten die Aussagen des Rektors der Päpstlichen Akademie für Theologie Dyduch, dass Europa ein Haus für alle Einwohner sei, in dem alle Religionen und ideologischen Strömungen zusammenleben können sollten. Zitiert wurde der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Bernhard Vogel, mit dem Satz: dass Europa des 21. Jahrhunderts brauche die Kirche, um für die anstehenden Herausforderungen gewappnet zu sein. Als Kern-botschaft wurde die gemeinsame Sorge von Politikern und Kirchenvertretern um Europa vermittelt. Viel Platz in der Berichterstattung nahm die Debatte über die Ukraine ein. „Wir sind Zeugen einer zweiten orangenen Revolution“ – wird der ehemalige polnische Premierminister Buzek in den Agenturen zitiert. Seiner Meinung nach sei der Regierungsrücktritt in der Uk-raine etwas Positives. Alles geschah vor Augen der Öffentlichkeit, nichts wurde verheimlicht, dies sei ein gutes Zeichen.

Am Wochenende 10./11. September erschienen in den landesweit erscheinenden Zeitungen Rzeczpospolita (Rz) und Gazeta Wyborcza (GW) wie auch in der regionalen Gazeta Krakowska informative Berichte über die Konferenz. „Islam und Laizismus gefährden Europa“ – so der Titel in der GW auf Seite 5. Herausgehoben wurde die Unterscheidung des neuen Krakauer Erzbischofs Dziwisz zwischen Laizität und Laizismus, wobei das erste eine neutrale Trennung der Kirche vom Staat bedeute und das andere eine negative Bewegung mit dem Ziel, alles was kirchlich sei aus der Öffentlichkeit zu verdrängen. Der Artikel endet mit der offenen Frage des Politikers Saryusz-Wolski nach den Grenzen Europas. Die Rz platziert auf Seite 3 ein Resümee des ersten Tages der Konferenz mit Bild des Publikums, darunter Kardinal Macharski, Erzbischof Dziwisz, EU-Kommissarin Hübner und der Vizepräsidenten des EU-Parlamentes Saryusz-Wolski. Im Artikel unter dem Titel „Das Haus vieler Religionen und Kulturen“ werden die Erzbischöfe Dziwisz und Lajolo (Rom) sowie Prof. Vogel zitiert: „Europa muss seine Fähigkeit zum Frieden beweisen. Wenn es das tut, wird es das Vorbild für alle sein und kann dann einen interreligiösen und interkulturellen Dialog führen – so Vogel. Einen Sachbericht der Konferenz mit Bild platziert auch die Gazeta Krakowska auf Seite 7.

Am Sonntag, den 11. September gab es weitere längere Berichte bei PAP, EuroPAP, KAI. Detaillierter wurde die die Konferenz zusammenfassende, flammende Rede des schlesischen Erzbischofs Nossol wiedergegeben, die für ein gemeinsames Europa plädierte.

Ein längerer Artikel folgte in der GW am Montag, 12. September auf Seite 6. Der Krakauer Korrespondent der Zeitung, Roman Graczyk, hob darin die Diskussion zum Thema europäische Identität zwischen den polnischen Teilnehmern Sonik (MdEP) und Gowin (Kandidat der Bürgerplattform für den Senat) sowie Hans-Gert Pöttering (Fraktionsvorsitzender der EPP-ED im EU-Parlament) hervor. Die Polen hätten eine mehr europaskeptische und Pöttering eine europaenthusiastische Position vertreten. Sonik habe versucht den polnischen „Proameri-kanismus“ mit der Dankbarkeit für die amerikanische Unterstützung polnischer Freiheits-kämpfe zu erklären, Pöttering habe erwidert, dass die Dankbarkeit vorhandene Interessenunterschiede nicht eliminieren sollte. Weitere Punkte der Debatte, die im Artikel berücksichtigt wurden, waren die politische Identität Europas, die Rolle christlicher Werte in der Europäischen Verfassung und die Zukunft dieses Verfassungsvertrages. Die Aussage Pötterings ge-gen die Dominanz einiger Länder in Europa wurde hervorgehoben und er selbst zitiert: „Es ist nicht fair, wenn der deutsche Kanzler über die Gasleitung entscheidet ohne mit der polnischen Regierung darüber zu sprechen, es ist nicht fair, wenn das Ende des II. Weltkrieges allein in Moskau gefeiert wird, es ist nicht fair, wenn zu den Feierlichkeiten in Königsberg die polni-schen Vertreter nicht eingeladen wurden“. Diese Worte hätten breite Zustimmung unter den Diskutanten und großen Beifall bei den Zuhörern gefunden. Der Beitrag geht zudem auf die Debatte am Samstag über die europäische Perspektive der Türkei ein, die gezeigt habe, dass sich Europa in dieser Frage uneinig ist, und auf die kontroverse Diskussion über den französischen Laizismus. Zum Schluss wird die Abschlussrede des Oppelner Erzbischofs Nossol zitiert: „Die Wahl Benedikts XVI. zum Nachfolger von Johannes Paul II. hat eine große histori-sche Dimension. Nicht Polen und Deutsche hätten diesen Papst gewählt. Solch einen wegweisenden Luxus konnte sich nur der Heilige Geist erlauben“ – so Nossol.

Die unter Intellektuellen viel gelesene katholische Wochenzeitung Tygodnik Powszechny platziert in der Nr. 38 ebenfalls einen langen Beitrag auf Seite 2: „Das gemeinsame Europa hat solide Fundamente – die Werte, die aus dem Christentum stammen. Aber damit Europa ein sicheres Zuhause sein könne, brauche es noch ein Dach“, beginnt der Artikel. Die Autoren, Katarzyna Tracz und Jan Schoen, loben die Aktualität der Diskussionsthemen, insbeson-dere das Panel zur Ukraine, wobei die Deklaration der europäischen Perspektive für die Uk-raine durch den deutschen Europaabgeordneten Elmar Brok hervorgehoben wird. Gleichzei-tig wird bedauert, dass kein konkretes Datum für einen Beitritt der Ukraine genannt wurde. Herausgestellt wird auch die Kritik von Brok an der Ostsee-Gasleitung aus Russland direkt nach Deutschland. Weiter geht der Artikel auf die Debatten über die Türkei und den Laizismus ein, der eine gefährliche Bewegung sei, weil er Christen diskriminiere. Auf welchem Wege könne man zu einer gemeinsamen europäischen Identität gelangen? Zu dieser Frage wird Bernhard Vogel zitiert mit einer Bemerkung zur Präambel der polnischen Verfassung aus dem Jahre 1997. Diese sei im Geist des Dialogs entstanden. Die Toleranz werde hier nicht als eine bloße Akzeptanz anderer Ansichten verstanden im Sinne einer pluralistischen Beliebigkeit, sondern als ein Bedürfnis, andere Ansichten von einem eigenen Standpunkt aus zu verstehen. Die Toleranz gegenüber den anderen werde durch Liebe zu sich selbst bedingt, zur eigenen Identität und eigenen Kultur.

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