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Fachkonferenz

Konservativismus in Russland und Deutschland

Tendenzen – Probleme – Perspektiven

Im Rahmen des Deutschlandjahres in Russland veranstaltet das Auslandsbüro der Adenauer Stiftung gemeinsam mit zahlreichen Partnern eine Konservatismuskonferenz, die vom 19. bis 21. September in Moskau stattfinden wird.

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Details

Anders als in Deutschland erlebt das konservative Denken und die konservative politische Theorie im gegenwärtigen Russland eine ungeahnte Renaissance. Zahlreiche politische Parteien nehmen für sich das Wort „konservativ“ als Selbstzuschreibung in Anspruch. Die russische Tagespresse und der öffentliche politische Diskurs vor Ort thematisieren konservative Werte, diskutieren den Bezug zwischen Konservativismus und Kirchlichkeit, sowie das Verhältnis von Konservativismus zur sogenannten „Russischen Idee“ oder der „Westlichkeit“. Charakteristisch für diesen Konservativismus-Diskurs sind dessen begriffliche Unschärfe und sein weitgespannter inhaltlicher Referenzrahmen, der zum Teil an Beliebigkeit zu grenzen scheint. Zugleich verbindet er sich mit einem starken antiwestlichen bzw. antiamerikanischen Impetus, der nicht selten in eine antidemokratische Gesinnung umschlägt. Die Grenzen zum Rechtsradikalismus, aber auch zum Postkommunismus, sind fließend und werden bisweilen überschritten.

Die erste, vom 15. bis 18. September 2011 vom Auslandsbüro Russland der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Zentrum für Konservatismusforschung der Staatlichen Universität Voronezh und der Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts der Technischen Universität Chemnitz in Voronezh durchgeführte internationale Konferenz hatte es sich zum Ziel gesetzt, den russischen Konservativismusbegriff auf seine historischen Wurzeln, seine intellektuelle Aussagekraft und seine Bezogenheit zum westeuropäischen „Vorbild“ hin zu befragen. Russische und deutsche Konservativismus-Experten – Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologen – debattierten über das komplizierte Wechselverhältnis zwischen dem russischen Konservativismus und dem deutschen konservativen Denken in interdisziplinärer Perspektive und trugen damit zur wechselseitigen Vermittlung aktueller Forschungsbefunde bei.

Eine Folgekonferenz, die vom 19. bis 21. September 2012 in Moskau stattfinden wird, soll die historischen Befunde in Bezug zur gegenwärtigen Entwicklung des Konservativismus in Deutschland und Russland setzen. International anerkannte Experten aus Russland und Deutschland – Wissenschaftler, Politiker, Publizisten – werden sich über die Ursprünge und die unterschiedlichen Entwicklungstendenzen des Konservatismus in den beiden Ländern austauschen. Hierbei soll über die Ideengeschichte des Konservatismus unter Berücksichtigung der Entwicklung des Menschenrechtsbegriffs-, sowie über Ethik- und Wertefragen diskutiert werden. Darüber hinaus wird auf programmatischer Ebene die Zukunft konservativer Parteien zur Analyse gestellt. Dieser Zusammenhang soll unter anderem auch verdeutlichen, aus welchen (historischen) Gründen es sich bei der CDU um eine nicht ausschließlich konservative Partei handelt. Ein weiterer Schwerpunkt der Konferenz widmet sich der Beschäftigung mit Wirtschaftskonzepten, wobei die Soziale Marktwirtschaft eine besondere Berücksichtigung erfahren soll. Ziel der Konferenz ist es Tendenzen, Probleme und Perspektiven des Konservativismus in beiden Ländern aufzuzeigen.

Die Konferenz ist eine gemeinsame Veranstaltung des Auslandsbüros der Konrad Adenauer Stiftung in Moskau, der Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Technischen Universität Chemnitz, des Zentrums für sozial-konservative Politik und des Zentrums für konservative Forschung der Moskauer Lomonossow-Universität.

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Veranstaltungsort

Moskau

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Dr. Lars Peter Schmidt †

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