Gemeinsame Währung - Sichere Zukunft? - Politisches Bildungsforum Sachsen
Vortrag
Details
Anfang 1990 skandierten die Montagsdemonstranten „Kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, geh‘n wir zu ihr!” 2010 werden hochemotionale Debatten
über den Euro geführt. Es geht für die meisten wieder um etwas Existenzielles: Um das Geld.
Mit der raschen Entscheidung für eine Wirtschafts- und Währungsunion wurde der Weg zur Deutschen Einheit unumkehrbar. In Bezug auf die zeitliche und inhaltliche Ausgestaltung gingen die Meinungen allerdings weit auseinander.
Führende Sachverständige wehrten sich gegen eine ihrer Ansicht nach überhastete Währungsunion und warnten davor, die marode DDR-Wirtschaft quasi über Nacht der westdeutschen und internationalen Konkurrenz
auszusetzen. Die politische Führung allerdings handelte unter dem Eindruck des nicht abbrechenden Auswanderungsstroms und dem Druck der Demonstranten.
Obgleich die spätere Entwicklung den Mahnern Recht zu geben scheint, steht die historische Leistung des Vertragswerks außer Frage. Schließlich mussten, so Tietmeyer, „Lösungen ohne Vorbild und ohne Lehrbuch gesucht und vereinbart werden.“
Die gemeinsame D-Mark gab den Deutschen Vertrauen auf Stabilität und die Gewissheit der Einheit – der Euro ist ein Vertrauensbeweis in die gemeinsame Kultur und Wirtschaftskraft Europas.
Wir laden Sie ein, nach einem kurzen Rückblick gemeinsam zu reflektieren, wie eine stabile Zukunft unserer europäischen Gemeinschaftswährung aussehen könnte.
Programm
Begrüßung und Einführung
Dr. Joachim Klose
Leiter des Bildungswerks Dresden und Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung für den Freistaat Sachsen
Dr. h. c. Rudolf Böhmler
Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank
Grußwort
Die Politischen Herausforderungen der Wirtschafts- und Währungsunion 1990
Staatsminister Prof. Dr. Georg Unland
Sächsisches Staatsministerium der Finanzen
Festvortrag
Verantwortung für eine stabile Währung
Prof. Dr. h. c. mult. Hans Tietmeyer
Präsident der Deutschen Bundesbank a.D.
Dank
Hans Christoph Poppe
Deutsche Bundesbank, Präsident der Hauptverwaltung Leipzig
Empfang
Musikalische Umrahmung
Franca Hartung, Alice Bach, Raphael Döhn und Sofia Chekalina
Hochschule für Musik Carl Maria von Weber, Dresden
Referenten - Biografische Angaben
Prof. Dr. h. c. mult. Hans Tietmeyer (*1931 in Metelen/Westfalen) hat Jahrzehnte lang die Wirtschafts- und Währungspolitik der Bundesrepublik maßgeblich mitgeprägt und wurde u. a. im Jahre 1999 mit dem "Award for Lifetime Achievement in International Finance" geehrt. Bei den Vertragsverhandlungen über die Wirtschafts- und Währungsunion war er Verhandlungsführer der westdeutschen Seite. Nicht erst seit seiner Verabschiedung als Bundesbankpräsident engagiert er sich in zahlreichen Ehrenämtern für Kirche und Gesellschaft - unter anderem auch für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), deren Kuratoriumsvorsitzender er seit dem Jahr 2000 ist.
Prof. Dr. Georg Unland (*1953 in Bocholt) ist promovierter Maschinenbauingenieur. Bevor er 1993 an die TU Bergakademie Freiberg als Professor für Maschinenbau berufen wurde, durchlief er verschiedene berufliche Stationen u.a. als Geschäftsführer der amerikanischen Tochtergesellschaft der Krupp Polysius AG. Ab dem Jahre 2000 fungierte er als Rektor der TU Bergakademie Freiberg und war währenddessen mehrjähriger Vorsitzender der sächsischen Landeshochschulkonferenz. Seit dem 18. Juni 2008 ist Prof. Dr. Georg Unland sächsischer Staatsminister der Finanzen.
Dr. h. c. Rudolf Böhmler (*1946 in Schwäbisch Gmünd) schloss nach vorheriger Ausbildung zum gehobenen Verwaltungsdienst sein Jurastudium 1977 ab. Er durchlief in der Folge zahlreiche Stationen in der Landesverwaltung und im Landesministerium Baden-Württemberg und im Bundesministerium Bonn. Zwischen 2005 und 2007 war Böhmler Chef der baden-württembergischen Staatskanzlei. Seit Juli 2007 ist er Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank. Des weiteren ist er langjähriger Vorstandsvorsitzender des James-F.-Byrnes Instituts/Deutsch-Amerikanisches Zentrum.
Hans Christoph Poppe (*1952 in Hamburg) ist Bankkaufmann und trat nach dem ersten juristischen Staatsexamen 1979 in den Dienst der Deutschen Bundesbank. 1991 übernahm er die Abteilungsleitung Personal der Vorläufigen Verwaltungsstelle der Deutschen Bundesbank in Berlin und war ab Ende 1992 in gleicher Funktion für die Landeszentralbank Sachsen und Thüringen zuständig. Poppe nahm in der Folge weitere leitende Funktionen in der Hauptverwaltung Leipzig der Deutschen Bundesbank wahr und ist seit Juli 2006 deren Präsident.
P.S. Liebe Fußballfreunde: Die Veranstaltung endet bereits um 20.00 Uhr! Eine öffentliche Großleinwand befindet sich sogar in unmittelbarer Nähe auf den Elbwiesen!