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Veranstaltungsberichte

Tag der offenen Tür der KAS-Partner in Dakar

von Dr. Ute Gierczynski-Bocandé

50 Jahre internationale Zusammenarbeit. Rückblick und Perspektiven

Das Goldjubiläum der internationalen Zusammenarbeit der KAS war ein Anlass, die gute Zusammenarbeit zwischen der KAS Dakar und ihren Partnern zu feiern. Im Rahmen eines Tages der offenen Tür kamen alle Partner aus allen Landesteilen in den großen KAS Garten, wo die Ergebnisse der Zusammenarbeit in Kurzreferaten vorgestellt und diskutiert wurden. Alle Ecken und Flächen der KAS Dakar wurden von den Partnern genutzt, um ihre Arbeit vorzustellen: Fotos, Bildmaterial und Veröffentlichungen fanden viel Anklang, und die „Radio- und Video-Ecken“ waren vor allem in den Pausen dicht umlagert.

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Tag der offenen Tür der KAS Dakar

50 Jahre internationale Zusammenarbeit, 36 Jahre KAS in Senegal : Rückblick und Perspektiven von KAS und Partnern

Das Goldjubiläum der internationalen Zusammenarbeit der KAS war gleichzeitig ein Anlass, die gute Zusammenarbeit zwischen der KAS Dakar und ihren Partnern zu feiern. Im Rahmen eines Tages der offenen Tür kamen die Partner aus allen Landesteilen sowie mehr als 250 Besucher in den großen KAS Garten, wo die Ergebnisse der Zusammenarbeit in Kurzreferaten vorgestellt und ausführlich diskutiert wurden. Alle Ecken und Flächen der KAS Dakar wurden von den Partnern genutzt, um ihre Arbeit vorzustellen: Ausstellungen von Fotos, Bildmaterial und Veröffentlichungen fanden viel Anklang, und die „Radio- und Video-Ecken“ waren vor allem in den Pausen dicht umlagert.

Schon an der Tür war die Devise der KAS sichtbar. Alle Besucher wurden vom Empfangskomitee begrüßt, das aus Sti-pendiaten und Praktikanten bestand und stolz die Inschrift ihrer blauen Tshirts zeigte: 50 Jahre Engagement für Demo-kratie, Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden. Die Ausstellungswände der Partner reflektierten wie später die Vorträge die teilweise überraschenden Erfolge der KAS-Arbeit in Senegal.

Das langjährige Dezentralisierungsprojekt gilt weiterhin als Modell für eine effiziente und nachhaltige Förderung der guten Regierungsführung an der Basis, wie der Direktor der Partnerorganisation TAATAAN, Cheikhou Faye, in seinem Vor-trag betonte. Ebenfalls der nationale Unternehmerdachverband CNP unterstrich die nicht zu unterschätzenden Auswir-kungen des Partnerprojekts für die Förderung der Unternehmer, den Kampf gegen Armut und Arbeitslosigkeit und die Schaffung von Wohlstand. Der CARITAS-Beauftragte begrüßte diese Arbeit ebenfalls und stellte das Projekt zur Eingliede-rung zurückgekehrter Emigranten in die Arbeitswelt vor.

Im zweiten Panel wurden die Medienprojekte der KAS Dakar erläutert, den Anfang machte der Direktor der Journalis-tenakademie CESTI von der Universität Dakar, mit der die KAS Fortbildungen organisiert und die berühmten Cahiers de l’Alternance zu aktuellen oder allgemeinbildenden Themen publiziert. Der Redaktionskoordinator der senegalesischen Presseagentur begrüßte die Zusammenarbeit, im Rahmen derer die Agenturjournalisten jedes Jahr eine andere Region kennen lernen und ihre Probleme und Chancen herausarbeiten. Die anderen Partner im Medienbereich ist die Vereinigung der Journalisten in Grenzregionen, die sich besonderen Herausforderungen stellen müssen, der Zusammenschluss der katholischen Journalisten und die staatsbürgerlich bildenden Radiosender „Convergences“ in Thies und „Alfayda“ in Kaolack.

Nach der Debatte über die Rolle der Medien in der Demokratie stellten sich die Partner im Programm der Förderung der jungen Eliten vor: das Mouvement Citoyen trägt in Dakar und in der Casamance zur politischen Bildung und zur Mobilisie-rung von staatsbürgerlicher Dynamik bei, ebenfalls die Gewaltlose Generation in der Casamance. Die Studentenverei-nigung des Bassarilandes dient nicht nur der Förderung der Studenten aus dieser Region, sondern auch der Reflexion über die Bedeutung von kultureller Identität für die Entwicklung. Der Klub der KAS Dakar präsentierte sich ebenso wie die KAS Stipendiaten, die sich im Netzwerk der Alumni und Stipendiaten der KAS zusammen getan haben: REBAFKA und re-gelmäßig in Eigenregie Reflexionsnachmittage zu gesellschaftlich und politisch relevanten Themen veranstalten.

In der Mittagspause erfuhren die Ausstellungen und die Radio- Video-Ecken großen Zulauf. Partner und Besucher hatten die Möglichkeit, die Radiosendungen von Convergences FM und Alfayda FM zu hören und die Filme von KAS Veranstaltungen zu sehen, die vom KAS Stipendiaten Fabio Gbadoe meisterhaft zusammengestellt wurden.

Ein weiteres Highlight waren die Vorführungen der Theatertruppe TOTOK, die mit ausgewählten Auszügen aus ihren Stücken zeigte, wie effizient staatsbürgerliche Bildung durch Theater sein kann. Die Laientruppe des Mouvement Citoyen überzeugte nicht nur durch ihre Engagement, sondern auch durch die hohe künstlerische Qualität ihrer Darbietungen. Ebenfalls die Stipendiatin Sandra Bassabane aus Gabun zeigte ihre künstlerische Ader und trug ein Gedicht vor, das sie anlässlich des letzten Stipendiatentreffens kreiert hat, es handelt von der Halbinsel Palmarin, die von Küstenerosion vielleicht bald ein versunkenes Paradies sein wird.

Der Nachmittag war der Ergebnisanalyse der Aktivitäten zur Förderung von Frauen in Entscheidungsinstanzen, von Umwelt-initiativen und Friedenserziehungsprogrammen gewidmet. Frauen den Zugang zu Entscheidungsinstanzen und zum Besitz von Ackerland erleichtern sind die schon teilweise erreichten Ziele der Organisationen GRAIF und der senegalesischen Juristinnen. Ebenfalls die katholische Frauenunion und die Vereinigung der Frauen der Region Kedougou setze sich für die Rechte der Frauen und für eine stärkere Präsenz von Frauen in Entscheidungsinstanzen ein.

Die Partner ADPBS und AILE verfolgen in der Zusammenarbeit mit der KAS mehrere Ziele: ebenfalls die Förderung von Frauen im Kampf für ihre Rechte und gegen Gewalt, darüber hinaus für eine nachhaltigen Umgang mit der Umwelt und grüne Wirtschaftsinitiativen für junge Menschen. Senator Sidy Dieng ging auf die Geschichte und die zahlreichen positiven Resultate des staatsbürgerlich bildenden Comics Afrique Citoyenne ein, der mittlerweile zur Standardausstattung aller Schulbibliotheken gehört. Schließlich erläuterten die KAS Partner aus der Casamance ihre Programme zur Frie-denserziehung und Konfliktprävention: MALAO, CASADES und Amnesty International berichteten von Erfolgen, obwohl noch viele Anstrengungen von allen Seiten notwendig seien, um den Konflikt in der Casamance dauerhaft zu lösen.

Der Tag der offenen Tür der KAS hat seine Wirkung nicht verfehlt: neben den KAS-Partnern und Besuchern ließen sich mehrere Persönlichkeiten der politischen und literarischen Welt diese Gelegenheit nicht entgehen, so komprimiert die ganzen Ergebnisse der KAS Arbeit der letzten Jahre erfahren zu können. Die weltbekannte Schriftstellerin Aminata Sow Fall würdigte die KAS Arbeit mit folgenden Worten: Ihre Aktivitäten zur Fortbildung und besonders zum Dialog tragen wirksam dazu bei, einen Geist der bürgerlichen, der menschlichen Würde zu entwickeln und die Freiheit im edelsten Sinne des Wortes zu fördern. Seit langen Jahren ist Sow Fall der KAS verbunden und war trotzdem erstaunt und erfreut über die Anzahl und Pluralität der Projekte, Partner und Initiativen.

Abschließend eine kleine Anekdote: In der Diskussion um die Frauenförderung stellte Frau Sow, die Ausbildungsleiterin des Unternehmerdachverbandes CNP, der Leiterin von GRAIF, Joesphine Ndione, folgende Frage: Wie viel Mittel habt Ihr zur Verfügung gehabt, um diese enormen Ergebnisse zu erzielen, beispielsweise die Verdoppelung bis zur Verfünffachung des Frauenanteils in den Landgemeinde- und Stadträten? Woraufhin Josephine antwortete: Die seien eher gering und darauf wolle sie nicht eingehen …es käme schließlich nicht auf die Höhe der Mittel an, sondern auf ihre Verwendung und das Engagement.

Die KAS Dakar hat allen Grund, stolz auf ihre Partner und ihre Zusammenarbeit zu sein: Mit wenig Mitteln viele Resultate erzielen ist schon ein Erfolg, am wichtigsten sind jedoch das enorme Engagement und die große Motivation der Partner für die gemeinsamen Ideale.

Ute G Bocandé, Dakar, le 30 juin 2012

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