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Seminar

„Christen als politische Subjekte“

Religion

„Christen als politische Subjekte“ war der Titel des zweiten Rundtischgesprächs, welches am 12. April in Belgrad im Rahmen des gemeinsamen Projektes des Christlichen Kulturzentrums und der Konrad-Adenauer-Stiftung stattgefunden hat.

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Details

Die Teilnehmer, die auch schon an der ersten Veranstaltung dieser Serie teilgenommen haben, waren Religionssoziologen, Theologen, Politologen, Doktoranden und KAS-Stipendiaten. Referenten bei diesem Seminar waren Vater Aleksandar Djakovac von der Serbischen Orthodoxen Kirche (SOK) und Vater Vladislav Varga von der Römisch-katholischen Kirche und Direktor der Caritas in Serbien und Montenegro.

Das gesamte Projekt ist als eine Reihenveranstaltung unter dem Titel „Die Kirche in der Welt – die Welt in der Kirche“ gedacht. In diesem Rahmen werden im Laufe des Jahres 2008 fünf Rundtischgespräche stattfinden, jedes zu einem eigenen Thema. Die Teilnehmer wurden gebeten, zu einem oder zwei der Themen eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben, die am Ende der Reihe ins Englische übersetzt und veröffentlicht werden.

Das zweite Thema lautete „Christen als politische Subjekte“. Die Väter Aleksandar Djakovac und Vladislav Varga haben dazu einführende Vorträge von den Standpunkten ihrer Kirchen aus gehalten.

Am Anfang seines Vortrages sprach Vater Aleksandar (aus orthodoxer Sicht) über die Haltung der Christen zum Staat, welcher von dieser Welt sei. Da die Christen dem Eshaton abgewandt seien, was nicht von dieser Welt ist, sowie der Staat von dieser Welt ist, haben sich die Christen nicht viel mit ihm auseinandergesetzt. Die Christen seien sogenannte Gäste auf dieser Welt, die auf das Gottesreich warten. Dieses Gottesreich sei das einzig vollkommen. Aus dieser Sicht sind die Christen in ständiger Opposition zu jeder Macht (Autorität) auf der Erde, was auch bedeutet, dass es für die Christen keine vollkommene Staatsform geben könne. Dies bedeutet jedoch nicht, dass den Christen das politische Engagement verboten ist, sondern dass ihnen nichts Irdisches den Sinn ihrer Existenz geben kann. Diejenigen Christen, die sich mit der Politik beschäftigen, sollten ihre Identität nicht darauf begründen, sondern auf dem Gottesreich, das erst kommen wird.

Vater Vladislav Varga sprach aus einer anderen Sicht und betonte die Wichtigkeit des politischen Engagements der Laien einer Kirche in der Welt. Die Christen sollen sich im politischen Leben mehr engagieren, da gerade sie die moralischen Normen in einer Gesellschaft oder einen Staat einbringen sollten. Die Kirche sollte die Rolle des Moralsubjektes in einem Staat ausüben und eine eigene Stellungnahme zu jeder gesellschaftlichen Anomalie einnehmen und diese offen aussprechen. Vater Vladislav stimmte zu, dass es keinen idealen Staat oder keine ideale politische Partei gebe, verwies aber darauf, dass gerade die Christen eine politische Partei oder einen Staat mit christlichen Werten anreichern sollen.

Eine interessante Diskussion zwischen den Referenten und Teilnehmern entwickelte sich auch zu Themen wie z.B.: die kommenden Wahlen in Serbien, die Rolle der Kirche/der Religion in der serbischen Gesellschaft und die partnerschaftliche Beziehung des Staates mit den Kirchen und Glaubensgemeinschaften Serbiens.

Es musste festgestellt werden, dass es nicht genug Zeit gab, um alle interessanten Themen in diesem Zusammenhang besprechen zu können. Die Teilnehmer haben aber die Möglichkeit, zu diesem Thema ihre eigene Meinung in Form einer wissenschaftlichen Arbeit darzustellen. Alle wissenschaftliche Arbeiten sollen zusammengefasst unter dem Titel „Die Kirche in der Welt – Die Welt in der Kirche“ am Ende dieses Jahres vorgestellt werden.

Das dritte Treffen findet am 17. Mai zum Thema „Orthodoxes Christentum und die Frage der Monarchie“ statt.

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Veranstaltungsort

KAS Belgrad

Kontakt

Jelena Jablanov Maksimović

Jelena Jablanov Maksimović bild

Projektkoordinatorin

Jablanov.Maksimovic@kas.de +381 11 3285-210 +381 11 3285-329
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