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Gespräch

„UNTER UNS“ –WIRTSCHAFTSKRIMINALITÄT

Stipendiatentreffen

Die Konrad-Adenauer-Stiftung organisierte am 28. Februar 2011 zum ersten Mal in diesem Jahr das „Unter uns“-Treffen für die Stipendiaten.

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Details

Das Thema des Treffens war „Wirtschaftskriminalität – Erscheinungsformen und Bekämpfungsmöglichkeiten der Korruption am Beispiel von Serbien und Deutschland“.

Der einführende Vortrag wurde von Tamara Tanaskovic, Jurastudentin in Tübingen und gegenwärtig Praktikantin im Auslandsbüro Belgrad, gehalten. Sie definierte zuerst den Begriff der Wirtschaftskriminalität und teilte danach ihren Vortrag in folgende Bereiche:

I Arten der Kriminalitäts- und Korruptionsbekämpfung

II Aufteilung der Wirtschaftskriminalität in verschieden Kategorien wie: Unterschlagung, Betrug, Falschbilanzierung, Steuerstraftaten, Industriespionage etc. Der Schwerpunkt wurde dann auf Korruption gelegt

III Fallzahlen und Schäden

Ein bedeutendes Thema bezog sich auf die Faktoren, die die Wirtschaftskriminalität gefördert haben, wie der Zerfall des Ostblocks, der zur uneingeschränkten Freizügigkeit von Personen und Waren am Markt geführt hat.

Es wurde auch über die politische (administrative), wirtschaftliche, internationale, Makro- und Alltagskorruption gesprochen sowie über die für die Korruption anregenden Faktoren:

- ungenügend entwickelte Rechtssysteme und niedrige Wirtschaftskraft in den unentwickelten Ländern

- in Industrienationen (Deutschland als Beispiel) neben der Komplexität von Staat und Verwaltung, insbesondere die hohe Regelungsdichte von Vorschriften und hoher Spezialisierungsgrad von Beamten

-wirtschaftliche Beschränkung des Wettbewerbs

-Spiralwirkung durch schlechte Beispiele aus Politik und Wirtschaft

Noch ein wichtiges Thema war die Bekämpfung der Korruption. Diese wird neben dem Staat auch durch internationale Institutionen angetrieben. Zunächst wurden grundlegende Möglichkeiten der Korruptionsbekämpfung im Rahmen von Strafverfolgung und Prävention erläutert. Frau Tanaskovic betonte, dass zwischen Moral, Aufdeckung und Strafe unterschieden werden müsse. Die Wertevorstellung in der Gesellschaft, die angemessene Strafpolitik, die effiziente Kontrolle durch die Arbeit der Medien und die regelmäßige Berichterstattung über die Korruptionsfälle sind notwendige Bekämpfungsfaktoren.

Im abschließenden Teil wurde die Schlussfolgerung gezogen, dass Korruption der gesamten Volkswirtschaft schadet. Die Aufgabe nationaler und internationaler Regierungen und Organisationen besteht vor allem in der Errichtung und Umsetzung rechtlicher Rahmenbedingungen, die der Korruption intensiv entgegenwirken. Da sich Korruption sukzessiv zu einem globalen Phänomen entwickelt, sind globale Lösungen regionalen vorzuziehen.

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Veranstaltungsort

Belgrad

Kontakt

Katarina Pešić

Katarina Pešić bild

Projektkoordinatorin

katarina.pesic@kas.de +381 11 4024-163 +381 11 4024-163

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