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Veranstaltungsberichte

Georgische Nachwuchsjournalisten: Der Wahrheit auf der Spur

Workshop zum investigativen TV-Journalismus in Kooperation mit der DW-Akademie,7.–11. September 2009, Tiflis/Georgien

Vom 7. – 11. September 2009 haben die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und die Deutsche Welle-Akademie (DW-Akademie) bereits zum zweiten Mal georgische Nach-wuchsjournalisten dazu eingeladen, sich intensiv mit den Techniken und ethischen Standards des investigativen TV-Journalismus zu befassen.

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Watergate, Flick-Affäre, Elf-Aquitaine… All diese Skandale, wären ohne umfassende und gründliche journalistische Recherchen nicht aufgedeckt worden. Investigativer Journalismus versteht sich als ein Kontrollorgan der Demokratie. Journalisten, die investigativ arbeiten wollen, müssen hohen professionellen Standards genügen.

Vom 7. – 11. September 2009 haben die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und die Deutsche Welle-Akademie (DW-Akademie) bereits zum zweiten Mal georgische Nachwuchsjournalisten dazu eingeladen, sich intensiv mit den Techniken und ethischen Standards des investigativen Journalismus zu befassen. Zwölf Teilnehmer erwiesen sich als eine bunte und dynamische Stichprobe der jungen georgischen Medienlandschaft: Reporter wichtiger georgischer TV-Sender, Journalismus-Studenten aus Gori und Tiflis (Sur-Place-Stipendiaten der KAS), sowie ein Journalist und Menschrechtsaktivist von www.humanrights.ge nahmen teil.

Der Workshop startete mit einem Modul zur journalistischen Arbeitsethik und dem rechtlichen Rahmen journalistischer Arbeit. Aus Deutschland berichteten dazu unsere Trainer Eberhardt Sucker (DW-Akademie) und Markus Schmidt (WDR). Am zweiten Tag wurden ihre Vorträge von Zwiad Koridze (freier Journalist) ergänzt, der konkret auf die Situation der Medien und Bedingungen journalistischen Arbeitens in Georgien einging. Der dritte Workshop-Tag wurde durch den Besuch von Shalva Ramishvili geprägt: 2005 hatte sich Ramishvili als Journalist auf ein riskantes Spiel zur Aufdeckung eines Korruptionsskandals eingelassen. Vier Jahre Freiheitsentzug, die am 26. August dieses Jahres endeten, waren die Folge. Seinen jungen Berufskollegen teilte Ramishvili seine Erfahrungen mit und unterstrich die Notwendigkeit einer belegten und damit nachweisbaren Recherchearbeit.

Am vierten Workshop-Tag wurde im Rahmen einer Realsimulation zunächst eine Pressekonferenz mit Repräsentanten der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) durchgeführt. Die Nachwuchsjournalisten sollten sich kritisch mit dem „Deutschen Dorf“, einem von der GTZ im Auftrag der Deutschen Bundesregierung gebauten Flüchtlingsdorf, auseinandersetzen. Im Anschluss führten zwei Teams Recherchen vor Ort durch, ein drittes Team war für die Redaktion der so gesammelten Beiträge sowie Hintergrundrecherchen zuständig. Am letzten Workshop-Tag schließlich wurden die Ergebnisse des vorigen Tages präsentiert und die Arbeitsproben (Zeitungsartikel und Videoreportagen) gemeinsam besprochen. Beide Trainer berieten die Teilnehmer individuell und gaben viele hilfreiche Tipps und Denkanstöße für die praktische Arbeit.

Medienförderung ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der KAS im Südkaukasus. Diese Veranstaltung hat es Nachwuchsjournalisten ermöglicht, sich im Investigativen Journalismus weiterzubilden - einem Feld, das in Georgien erst sehr schwach entwickelt ist. Den Teilnehmern wird die Möglichkeit geboten, auch weiterhin Fortbildungs-angebote der KAS aus dem Bereich der Medienförderung wahrzunehmen.

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