Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

Filmvorführung "Ballon" und Zeitzeugengespräch mit Günter Wetzel

Filmvorführung und Gespräch

Asset-Herausgeber

Filmvorführung

 

Am 2. Mai 2019 lud das Politische Bildungsforum Thüringen der Konrad-Adenauer-Stiftung zur Filmvorführung von „Ballon“ mit anschließendem Zeitzeugengespräch in das Cineplex Kino in Saalfeld.

 

Filmvorführung

Daniel Braun, komm. Leiter des Politischen Bildungsforum Thüringen begrüßte die anwesenden Gäste, den Landtagsabgeordneten Maik Kowalleck sowie den Zeitzeugen Günter Wetzel, auf dessen Geschichte der Film von Regisseur Michael Bully Herbig basiert.

„Ballon“ erzählt die Geschichte der Flucht der Familien Strelzyk und Wetzel aus der DDR im Sommer 1979. Mit einem selbstgebauten Heißluftballon versuchen sie die Grenze nach Westdeutschland zu überqueren. Nach einem ersten gescheiterten Versuch nimmt die Stasi Ermittlungen auf und erhöht so den Druck auf die Familien bei den Vorbereitungen ihres zweiten Fluchtversuchs.

Die in „Ballon“ beschriebene Flucht bleibt bis zum Ende der DDR die einzig erfolgreiche Flucht mit einem Heißluftballon.

 

Zeitzeugengespräch

Im Anschluss an den Film moderiert Maik Kowalleck MdL gemeinsam mit Daniel Braun ein Gespräch mit Günter Wetzel. Dieser führt aus, dass der Film grundsätzlich auf der wahren Handlung basiere, jedoch müsse immer beachtet werden, dass es sich um einen Spielfilm handele und nicht um einen Dokumentarfilm. Entsprechend seien einige Veränderungen im Film vorgenommen worden, die so nicht passierten. Insgesamt hätten sie drei Fluchtversuche per Ballon unternommen, der erste sei jedoch nicht geflogen, weswegen dieser im Film keine Rolle gespielt habe. Die Stasi sei den Familien zwar auf der Spur gewesen, so Wetzel, hätte jedoch noch sechs Tage gebraucht, um sie ausfindig zu machen. Auch sei der Ballon des im Film ersten Fluchtversuch erst nach über einer Woche im Sperrgebiet gefunden worden sein. Diese Informationen habe Wetzel aus seiner 2400-seitigen Stasi-Akte entnommen.

Weiterhin stellte er heraus, dass es für ihn und seine Familie kein klares Motiv zur Flucht aus der DDR gegeben hätte, es sei vielmehr eine stetige Entwicklung gewesen. Seine Hoffnungen und Erwartungen vom Leben in Westdeutschland sei auch vollkommen erfüllt gewesen, so Wetzel. Nach der Flucht habe er ein normales Leben in der BRD führen können, sei jedoch im ersten Jahr nach der Flucht von der Stasi beobachtet worden, auch bei seinem Arbeitgeber. Seine zurückgebliebene Familie und seine Freunde seien im Anschluss an die Ballonflucht von der Stasi verhört worden, jedoch habe niemand etwas sagen können, da die Planungen vor den Familien geheim gehalten wurden.

Weitere Informationen über die Flucht von Günter Wetzel finden Sie unter: https://www.ballonflucht.de/home.html?content=home

 

Asset-Herausgeber

Kontakt

Daniel Braun

Daniel Braun

Leiter des Auslandsbüros Nordmazedonien und Kosovo

daniel.braun@kas.de +389 (2) 3217075 +389 (2) 3217076
Filmvorführung

comment-portlet

Asset-Herausgeber