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Ein Deutschlandprogramm für sechs ungarische Bürgermeister wurde vom 21. bis 27. Juni 2003 in Baden-Württemberg durchgeführt. Einer der wichtigsten Partner der KAS in Ungarn seit über einem Jahrzehnt ist der Ungarische Verband der Selbstverwaltung MÖSZ (Magyar Önkományzati Szövetség), in dem über 1.000 ungarische Bürgermeister und kommunale Mandatsträger zusammengeschlossen sind. Vorsitzender des Verbandes ist Dr. György Gémesi, der Bürgermeister von Gödöllő, mit dem vereinbart wurde, jungen Bürgermeistern einen Einblick in Fragen der kommunalen Wirtschaftsförderung zu geben und dafür ein Programm in Deutschland zu organisieren. Für dieses hatte auch der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Schuster sofort seine Unterstützung zugesagt, da Stuttgart und das Land Baden-Württemberg über reiche Erfahrungen auf dem Felde der kommunalen Wirtschaftsförderung verfügen.

Es wurden sechs Bürgermeister aus verschiedenen Gemeinden Ungarns eingeladen: Fazekas, Zoltán – Bürgermeister von Darnózseli (1.600 Einw.); Orosz, Lajos – Vizebürgermeister von Dömsöd (5.600 Einw.); Hajdu, Vendel – Vizebürgermeister von Galgahéviz (2.700 Einw.); Dr. Kocsis, László – Bürgermeister von Isaszeg (10,300 Einwohner); Olajos, Mihály – Bürgermeister von Szentpéterszeg (1.300 Einw.); Gyenes, László – Vizebürgermeister von Tura (8.100 Einw.).

Ziel des Programms war es, die jungen Bürgermeister mit konkreten Projekten kommunaler Wirtschaftsförderung vertraut zu machen, und zwar nicht nur in Stuttgart, sondern auch in kleineren Gemeinden. Dabei war vor allem der Gesichtspunkt kommunaler und/oder privater Wirtschaftsführung wichtig, weil die Kommunen in Ungarn lieber selbst das Heft in die Hand nehmen und teilweise selbst auf Gebieten wirtschaftlich tätig werden, die in Deutschland längst privatisiert sind. Schwerpunkte des Programms waren die folgenden: Infrastruktur (ÖPNV, Schultransport), Umweltschutz (Müllverbrennung, Kläranlagen), Tourismus (Ländliche Entwicklung, Weinwirtschaft), KMU-Förderung sowie kommunale Kultur, Bildung, soziale Dienste und ehrenamtliches Engagement.

Da die ungarischen Bürgermeister aus Ortschaften kommen, die zwischen 1.300 und ca. 10.000 Einwohnern (s. o.) zählen, war die Auswahl der zu besuchenden Gemeinden in Baden-Württemberg ebenfalls von Bedeutung. So wurden Gespräche in Zwiefalten, Pfullingen, Göppingen, Esslingen und natürlich auch in Stuttgart geführt, wo Oberbürgermeister Dr. Schuster die Gruppe empfing.