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Fachkonferenz

Situation der Medien in Ungarn

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Details

Medienpolitische und medienethische Fragen bildeten 2003 einen besonderen Schwerpunkt. Es wurden zwei Konferenzen (12. bis 13. März, 77 Teilnehmer; 30. bis 31. Oktober, 108 Teilnehmer) durchgeführt. Die erste Veranstaltung wurde sehr langfristig vorbereitet, und sie hatte auch ein „follow up“, das der Vorbereitung der zweiten Konferenz diente. Kern des Projekts war eine Zusammenarbeit der KAS mit dem Concentrum Stadtschlaining/Österreich und Köszeg/Ungarn und dem Protestantischen Forum in Budapest. Erste Gespräche mit dem Concentrum fanden anlässlich einer Dienstreise Anfang Oktober 2002 in Rechnitz, Stadtschlaining und Köszeg statt. Im Dezember 2002 konstituierte sich die Vorbereitungsgruppe für das Expertengespräch aus Dr. Mierau (Concentrum), Pfarrer Balog (Protestantisches Forum) und dem KAS-Außenstellenleiter.

Aufgabe der Vorbereitungsgruppe war die Ausarbeitung der Konzeption für eine Veranstaltung, in der sowohl die Aufgabe der Medien in der Informationsgesellschaft als Orientierungsvermittler, als auch die besondere Situation der Medien in Ungarn nach der Wende diskutiert werden sollten. Aus mehreren Gesprächen der Gruppe ergab sich unter dem Oberthema „Orientierung durch Medien? – Kirche und Politik in der öffentlichen Kommunikation“ ein zweiteiliges Programm mit dem etwas engeren Thema „Das Bild der Kirchen als Wertvermittler in den Medien. Vermittlung von Sinnfragen – Interdependenzen und Resultate“ für den ersten und dem Thema „Information und Desinformation. Der Medienmarkt in Ungarn 13 Jahre nach der Wende“ für den zweiten Teil. Für beide Teile konnten namhafte Referenten aus Deutschland, der Schweiz und Ungarn gewonnen werden.

Hauptaufgabe der Vorbereitungsgruppe war nach der Fertigstellung des Programms die Ausarbeitung von insgesamt sechs Thesen, in denen die Argumentation der Veranstalter festgelegt und für die Diskussion zugespitzt wurde. Diese Thesen bildeten den Schlussstein der Konferenz. Sie wurden von einer kleinen Arbeitsgruppe ausführlich diskutiert und anschließend in einer geänderten Fassung der Presse vorgestellt.

Das Expertengespräch wurde von zahlreichen hochrangigen Vertretern der verschiedenen, auch kirchlichen Medien von Presse, Funk und Fernsehen besucht. Die Diskussionen hatten ein durchweg hohes Niveau und berührten viele Fragen, die teilweise so noch nie in der Öffentlichkeit diskutiert worden waren, wie z. B. die unterschiedlichen Kenntnis- und Argumentationsniveaus bei Anbietern (z.B. den Kirchen), Vermittlern (Massenmedien) und Adressaten (Lesern, Hörern und Zuschauern) und die daraus entstehenden komplizierten Desinformationskonsequenzen. Das Expertengespräch wurde als ein Erfolg bewertet und die Fortsetzung der Gespräche empfohlen. Als Nachbereitung der Konferenz wurden die Thesen mit einem Anschreiben und einem Antwortbogen mit der Bitte um Stellungnahme an die Teilnehmer der Konferenz und an einen erweiterten Presseverteiler versandt. Die Auswertung dieser Aktion erfolgte während einer Arbeitsgruppensitzung am 3. Juli 2003 (13 Teilnehmer) und ermöglichte die Ausarbeitung des Programms für die zweite Konferenz, die unter das Thema „Der Auftrag der Medien in einer Demokratie“ gestellt wurde.

Auch für diese Konferenz wurden wieder eigene Themenfelder formuliert: den Einstieg bildete eine sehr rege Diskussion über „Realität und Medienwelt. Strategien medialer Weltinterpretation als Realitätsgestaltung – die Aufgabe der Kirchen“. Daraus ergaben sich zwei Themenfelder zum Stichwort Abhängigkeit: „Politische und wirtschaftliche Abhängigkeit von Medien in Ungarn und Europa“ und „Journalistische Unabhängigkeit und ethische Verantwortung“. Wieder wurden – diesmal zehn – vorher ausgearbeitete Thesen diskutiert und abschließend der Presse vorgestellt.

Die beiden Expertengespräche wurden als so wichtig und erfolgreich bewertet, dass die Veranstalter sich entschlossen haben, die Vorträge und Thesen der beiden Konferenzen als Publikation in deutscher und ungarischer Sprache vorzulegen, um damit auch die Weiterarbeit anzuregen und ein Material für Folgekonferenzen in der Hand zu haben. Die Veröffentlichung erscheint als Heft 2 der KAS Budapest im Februar 2004.

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Veranstaltungsort

Budapest

Kontakt

Klaus Weigelt

ehem. Leiter der Außenstelle der Konrad-Adenauer-Stiftung in Ungarn

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Auslandsbüro Ungarn