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Veranstaltungsberichte

„Die Kanzlermaschine“. Wie die CDU funktioniert.

von Patrick Sülzen

Buchvorstellung des Dialog Campus und der Konrad-Adenauer-Stiftung mit dem Historiker und Journalisten Volker Resing

Der Verlag Dialog Campus präsentierte am 17. November 2016 an der Nationalen Universität für den Öffentlichen Dienst mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung das Buch von Volker Resing: „Die Kanzlermaschine. Wie die CDU funktioniert“.

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Eröffnet wurde die Veranstaltung von Boglárka Koller, der Dekanin der NKE Fakultät für Internationale und Europäische Studien und Frank Spengler, dem Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung. Gedanken zum Buch wurden von dem stellv. Vorsitzenden von FIDESZ und Vizepräsidenten der Ungarischen Nationalversammlung, Gergely Gulyás, vorgetragen.

Einleitend hob der Moderator des Abends, Dr. András Hettyey, Dozent an der Universität für den Öffentlichen Dienst, vier Kerngedanken des Buches hervor: die CDU sei keine Partei, sondern eine Union; die CDU wäre die beste SPD; die dritte These beinhaltete eine Reihe von Fragen, u.a. „Ist die CDU „cool“?“ und der letzte Gedanke beschäftigte sich mit der Zukunft der CDU.

In dem anschließenden Gespräch mit dem Autor nahm Resing die Auseinandersetzung des zuvor von Herrn Gulyás hervorgehobenen Pragmatismus als Leitfaden der CDU wieder auf. Pragmatismus sei der Kern der CDU, was sich vor allem bei der Flüchtlingskrise gezeigt habe. So wäre die aktuelle Krise kein Zeichen, dass die Kanzlerin weniger religiös oder pragmatisch als erforderlich sei, sondern es sei vielmehr ein „kommunikatives Desaster“. Im Anschluss meinte der Autor, dass Angela Merkel immer pragmatisch agieren würde.

Zunächst wurde die Frage behandelt, ob die CDU vielleicht zu pragmatisch und ob sie überhaupt „cool“ sei. Herr Resing meinte, dass Pragmatismus bei jungen Leuten sehr „cool“ ankommen würde und die Marktorientierung und Weltoffenheit der CDU diese Auffassung nur stärken würde. Er verwies zudem darauf, dass die moderne Auffassung der CDU, Deutschland sei ein Einwanderungsland, deren Pragmatismus unterstreichen würde. Hierzu fügte Volker Resing hinzu, dass die CDU manchmal sogar konservativer sein könnte.

Danach ging es um die Bedeutung des Buchstaben „C“ in dem Namen der Partei CDU. Der Autor ging auf die Frage ein: „Wie Zeitgemäß ist die CDU? Sollte sie sich eher auf die „richtigen Christen“ konzentrieren“? Der Autor hob hervor, dass es sehr schwierig sei, das „C“ zu definieren, dennoch sei es sehr wichtig, einen Unterschied zwischen christlich und kirchlich zu machen - die CDU sei christlich. Die CDU habe keine Probleme damit, die Christen in Deutschland zu erreichen, so Resing, diese würden nur immer weniger und deshalb müsse sich die Partei auch um die Wünsche der anderen Bürger kümmern, sie müsse alle Felder abdecken.

Auf die Frage, ob der Autor schon eine Vorstellung über die nächste Bundeskanzlerwahl hätte, hob er hervor, dass er kein Orakel sei, aber er könne sich Frau Merkel für einen weiteren Zyklus als Bundeskanzlerin vorstellen. Sie habe die CDU in einer Periode übernommen, als es sehr schlecht um die Partei stand, ihr drohte sogar die Bedeutungslosigkeit. Merkel habe es jedoch geschafft, die Partei wiederzubeleben. Bezüglich der Regierungszusammenarbeit meinte Resing, dass die „Große Koalition“ schlecht für Deutschland sei und das Fehlen einer richtigen Opposition in der Flüchtlingskrise weitere Probleme mit sich bringe.

Der Autor wurde auch gefragt, ob er die Alternative für Deutschland (AfD) gefährlich für die CDU halte. Seiner Vorstellung nach würde die AfD bei der nächsten Gelegenheit in den Bundestag einziehen, aber auf lange Sicht würde die CDU gewinnen.

Die letzte Frage von Herrn Hettyey war, ob er schon wisse, wer die Zukunft der CDU gestalten würde. Darauf antwortete Herr Resing, dass er es natürlich nicht genau wisse, aber man müsse auf Staatssekretär Jens Spahn, den; Julia Klöckner, die Vorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz; Annegret Kramp-Karrenbauer, die Vorsitzende des CDU Saarland und Manfred Weber (CSU), Vorsitzender der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP), Ausschau halten.

Aus dem Publikum kam die Frage, ob Resing wisse, was die CDU im Falle der Flüchtlingskrise „verpatzt“ und warum sich das Land politisch gespalten hätte. Der Autor erläutere, dass die CDU in normalen Zeiten vieles politisch abdecken könne. In Krisenzeiten, wie der jetzigen Flüchtlingskrise oder der Eurokrise von 2008, profitierten immer radikale Parteien, wie die AfD und Die Linke, deren Wähler von der CDU und der SPD abgewandert seien.

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