Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

Ärzte im Kommunismus

Gedankenaustausch über die Lage der Ärzte im Kommunismus

Am 25. November 2014 fand die wissenschaftliche Konferenz der Stiftung „Verbrechen des Kommunismus” und der Konrad-Adenauer-Stiftung mit dem Titel „Ärzte im Kommunismus” statt. Das in der Kooperation der zwei Stiftungen veranstaltete, mittlerweile 8. Symposium, verfolgte das Ziel, die Missstände des kommunistischen Gesundheitssystems und die Lage der Ärzte und Mitarbeiter im Gesundheitswesen während der Zeit des Kommunismus aufzuzeigen.

Asset-Herausgeber

Die Konferenz wurde von dem Vorsitzenden der Stiftung „Verbrechen des Kommunismus”, Péter Eötvös eröffnet, der an die Wichtigkeit der sich mit dem kommunistischen System auseinandersetzenden, sachverhaltsklärenden Veranstaltungen erinnerte, an denen es der Geschichtsfälschungen und der langen Jahre des Schweigens infolge ein großer Bedarf bestehe. Danach begrüßte Frank Spengler, Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung, die Teilnehmer. In seiner Rede wies er darauf hin, wie das kommunistische System die grundlegendsten ärztlichen moralischen Normen und Werte veränderte und das Grundrecht des Menschen auf Heilung missbrauchte. Anschließend hielt der parlamentarische Staatssekretär im Ministerium für Humanressourcen, der stellv. Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Volkspartei, Dr. Bence Rétvári eine Begrüßungsrede. Er deutete darauf hin, dass viele Probleme im modernen Gesundheitswesen, wie die niedrigen Einkommen und der Mangel an Krankenrechten, auf die kommunistische Diktatur und deren Wertesystem zurückzuführen seien.

Im Folgenden wurden Reden von den wissenschaftlichen Vertretern der Thematik gehalten. Dr. Attila Horváth, Lehrstuhlinhaber an der Universität für den Öffentlichen Dienst, sprach über die Schwierigkeiten der Versorgung im kommunistischen Gesundheitswesen und die Rolle der Ärzte in den Schauprozessen. Dr. Gábor Jobbágyi, Lehrstuhlinhaber an der Pázmány Péter Katholischen Universität, berichtete über die Ärztemärtyrer in der Revolution und Freiheitskampf 1956, während Dr. István Éger, Präsident der Ungarischen Ärztekammer, auf die Einzelheiten des kommunistischen Gesundheitssystems einging und dessen bis heute wirkenden Folgen beleuchtete. Der Vortrag des Generaldirektors des MTI, Ferenc L. Gazsó, stellte das nach dem sowjetischen Muster auch in Ungarn eingeführte, vom Staatsapparat gern eingesetzte Mittel der „politischen Psychiatrie“ in den Mittelpunkt. Die Vortragsreihe schloss mit dem Vortrag von Dr. Gábor Sajthy, Nefrologe aus Mainz, der über die Rolle der Ärzte in der Emigration einen Überblick gab. Den Bedarf an der Auseinandersetzung mit der Thematik belegte auch das große Interesse an der Veranstaltung: die Konferenz wurde von mehr als 100 Teilnehmern verfolgt.

Dóra Appel

Asset-Herausgeber

comment-portlet

Asset-Herausgeber