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Veranstaltungsberichte

Ungarndeutsche als Brückenbauer in Mitteleuropa

Bilaterales Symposium der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen

Anlässlich des Gedenktages der Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen fand am 19. Januar 2014 ein Symposion der Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen in Budaörs/Wudersch statt.

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Ottó Heinek, Vorsitzender der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, betonte in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung des Gedenktages als wichtige Anerkennung des Leids und zur Erinnerung an die Opfer der Ungarndeutschen. Einen besonderen Dank richtete er an Dr. Christoph Bergner MdB, Staatssekretär a.D. und bis Anfang Januar 2014 Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten. Er hätte sich stets mit außergewöhnlich hohem Engagement für die deutschen Minderheiten eingesetzt. Frank Spengler, Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung, merkte in seiner Eröffnungsrede an, dass: „der 19. Januar für die deutsch-ungarischen Beziehungen eine große Bedeutung hat und diese Geste der Versöhnung einzigartig in Europa ist.“

Tamás Wittinghoff, Bürgermeister der Stadt Budaörs/Wudersch, erinnerte in seinem Grußwort an das Leid der deutschen Bevölkerung in Budaörs/Wudersch. Die Stadt war eine der größten Gemeinden der Ungarndeutschen. Von hier aus bestiegen am 19. Januar 1946 die ersten Vertriebenen die Eisenbahnwagons. Es sei wichtig, so der Bürgermeister, dass diese Veranstaltung an einem so geschichtsträchtigen Ort stattfände.

Der Staatssekretär für Kirchen-, Volksgruppen- und Zivilgesellschaftsfragen im Ministerium für Humanressourcen, György Hölvényi, hob die Bedeutung der in Ungarn lebenden Minderheiten hervor. Laut ungarischem Grundgesetz sind die im Lande lebenden Minderheiten staatsbildende Faktoren und hätten somit ein Recht darauf, ihre Identitäten sowie Kultur zu bewahren und zu pflegen.

Dr. Christoph Bergner MdB, Ministerpräsident a.D., sprach zunächst über seine frühere Tätigkeit als Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten. Die Bedürfnisse der nationalen Minderheiten und insbesondere der Ungarndeutschen seien ihm stets ein großes Anliegen gewesen, so der Abgeordnete. Dr. Bergner lobte die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die ungarischen Minderheiten sowie die beispielhafte Struktur und Arbeit der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen. Erstmals können die Minderheiten in Ungarn am 06. April über eine Nationalitätenwahlliste einen Abgeordneten für die Ungarische Nationalversammlung bestimmen (siehe Politischer Bericht der KAS Ungarn vom 16. Januar 2014)

Zum Schluss der Veranstaltung referierte Dr. Ágnes Tóth, Historikerin und leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Minderheitenforschung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, über die Bedeutung von Versöhnung und Erinnerung: „Mit der Erinnerung pflegen wir unsere historischen Versöhnungen, halten sie wach und geben diese Erfahrungen an die nachkommenden Generationen weiter.“

Die Veranstaltung der KAS und der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen ergänzte in hervorragender Weise, die am Vormittag stattgefundenen Gedenkgottesdienst und die Kranzniederlegung am Landesmahnmal für die Vertreibung der Ungarndeutschen in Budaörs/Wudersch.

(Text: Frank Wermter)

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Gedenken im Friedhof: Ansprache von Otto Heinek KAS Ungarn
Gedenken im Friedhof von Wudersch KAS Ungarn

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