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Veranstaltungsberichte

Zukunft nachhaltig gestalten

Internationales Symposium über Strategien und Erfahrungen aus Deutschland und Ungarn zum Thema Nachhaltigkeit

Am 2. Oktober 2013 tauschten sich Experten aus Deutschland und Ungarn zu den Strategien und Erfahrungen der beiden Länder über nachhaltige Entwicklung aus. Zu dem Symposium an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften im Burgviertel lud der Ungarische Rat für Nachhaltige Entwicklung und die Konrad-Adenauer-Stiftung.

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Die Teilnehmer der ersten gemeinsamen Veranstaltung des Ungarischen Rates für Nachhaltige Entwicklung und der Konrad-Adenauer-Stiftung wurden durch Prof. Dr. Gábor Náray-Szabó, Ko-Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung, und Frank Spengler, Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung, begrüßt.

Dr. Katalin Szili MdNV, Parlamentspräsidentin a.D. und Gründungpräsidentin des Ungarischen Rates für Nachhaltige Entwicklung, wies in ihrer Eröffnungsrede auf aktuelle Entwicklungen im lokalen und globalen Kontext hin, die ein aktives Handeln im Bereich der Nachhaltigkeit notwendig machen. Antworten auf die anstehenden Herausforderungen seien von verschiedenen Akteuren gefragt, die seit 2008 im Rat für Nachhaltige Entwicklung gemeinsam in einem Konsensverfahren Strategiepapiere zur Vorlage bei der Regierung formulieren.

András Gyürk MdEP, Mitglied des Vorstandes der Fraktion der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlament, thematisierte die Nachhaltigkeitsfrage auf europäischer Ebene. Die Arbeit der Europäischen Union im Rahmen des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie bewege sich vor allem im Bereich der Verknüpfung von Energiemärkten im Hinblick auf Energiesicherheit, der Energieeffizienz und der Förderung erneuerbarer Energie.

Dr. Günther Bachmann, Generalsekretär des deutschen Rates für Nachhaltige Entwicklung, präsentierte den deutschen Zugang zu Nachhaltigkeit und dessen Ausformung in Institutionen. Neben dem Staatssekretärsausschuss für Nachhaltige Entwicklung, wurde der Rat für Nachhaltige Entwicklung im Juli dieses Jahres von Bundeskanzlerin Angela Merkel mittlerweile zum fünften Mal für eine dreijährige Periode berufen. Die Umsetzung der deutschen Energiewende wurde durch ein internationales Expertenteam in einem Peer-Review-Verfahren geprüft und die Ergebnisse in dem Bericht „Nachhaltigkeit – Made in Germany. Das zweite Gutachten“ vergangene Woche präsentiert.

Dr. Gábor Bartus, Generalsekretär des Ungarischen Rates für Nachhaltige Entwicklung, sprach zu den spezifischen Herausforderungen in Ungarn hinsichtlich der Umsetzung von Nachhaltigkeitsprinzipien in der politischen Arbeit. Ein länderübergreifender Erfahrungsaustausch sei vor diesem Hintergrund unabdinglich und Deutschland mit seinem Engagement für Nachhaltigkeit ein wichtiger Partner. Im Anschluss präsentierte der stellvertretende Ombudsmann für die Rechte zukünftiger Generationen, Dr. Marcel Szabó, die ungarischen Institutionen im Nachhaltigkeitsbereich sowie ihre Aufgaben. Ungarn sei mit der Gründung der Position des Ombudsmannes für die Rechte zukünftiger Generationen einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gegangen. Seine Institution sei von den Vereinten Nationen genauso wie der deutsche Rat für Nachhaltigkeit, als eine der weltweit sechs wichtigsten Nachhaltigkeitsinstitutionen angeführt wird.

Prof. Dr. Andreas Goldthau, Altstipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung, von der Central European University beschäftigte sich in seinem Vortrag mit der deutschen Energiewende, die als ein beispielloses Projekt für die industrialisierte Welt gilt. Die praktische Umsetzung würde über einen Maßnahmen-Mix von Förder- und Investitionsprogrammen, länderüberschreitender Netzwerkplanung, Regulation, Emissionshandel und Subventionen stattfinden. Ferner thematisierte Prof. Dr. Goldthau Herausforderungen und Kritiken und zog die Schlussfolgerung, dass es notwendig sei, die deutsche Energiewende europäisch zu denken.

János Bencsik MdNV, Mitglied des Wirtschafts- und Informatikausschusses der Ungarischen Nationalversammlung, sprach über den Weg Ungarns hin zu einer nachhaltigen Energiepolitik. Die Beschaffenheit des Energiemarktes, ein geringer Anteil erneuerbarer Energiequellen und Energiearmut stellen zum aktuellen Zeitpunkt wichtige Einschränkungen dar. Dr. Tamás Pálvölgyi, Ungarisches Institut für Geologie und Geophysik, vertiefte in seinem Vortrag technische Aspekte von Dekarbonisierungsbestrebungen in Ungarn.

In der Diskussion wurde deutlich, dass eine europäische Kooperationspolitik notwendig sei, um nationale sowie internationale Zielsetzungen im Bereich der Nachhaltigkeit zu erreichen. Institutionen wie der Ombudsmann für die Rechte zukünftiger Generationen müssten auch auf europäischer Ebene geschaffen, sowie europaweite Initiativen der Zivilgesellschaften, wie eine Woche der Nachhaltigkeit, eingeführt werden. Die Diskussion konnte im Rahmen eines Empfanges fortgeführt werden.

(Text: Clara John)

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Kontakt

Frank Spengler

Zukunft nachhaltig gestalten: Teilnehmer der Eröffnungssektion (Symposium am 2. Oktober 2013 in Budapest) KAS Ungarn
Zukunft nachhaltig gestalten: Teilnehmer der Abschlusssektion (Symposium am 2. Oktober 2013 in Budapest) KAS Ungarn
Zukunft nachhaltig gestalten: Publikum (Symposium am 2. Oktober 2013 in Budapest) KAS Ungarn
Zukunft nachhaltig gestalten: Publikum in der Vogelperspektive (Symposium am 2. Oktober 2013 in Budapest) KAS Ungarn
Zukunft nachhaltig gestalten: Teilnehmerin mit KAS-Publikationen (Symposium am 2. Oktober 2013 in Budapest) KAS Ungarn

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