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Zuversichtlich in die Zukunft - aber nicht zurücklehnen!

Dr. Max Roser erläuterte auf der Zukunftskonferenz, warum wir mit Vertrauen in die Zukunft gehen können

Um die globale Zukunft zu gestalten will er „zurückschauen: wo hat uns die Geschichte hingebracht.“ Mit einer Zusammenstellung eindrucksvoller Statistiken über die Entwicklung von globaler Armut, Gesundheit und Bildung überzeugte Dr. Max Roser von der Universität Oxford: Vertrauen in die Zukunft ist gerechtfertigt.

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Dr. Max Roser, Ökonom an der Universität Oxford KAS / Simone Neumann
Dr. Max Roser, Ökonom an der Universität Oxford
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Die Wenigsten wissen, wie die Menschen vor hundert Jahren lebten…

Die Menschen schauen eher pessimistisch in die Zukunft, sagt Dr. Max Roser: Nur relativ wenig Menschen haben einen wirklich positiven Blick auf die Zukunft. In Schweden seien es zehn Prozent, in Deutschland gar nur vier Prozent. Und einer Oxfam-Studie zufolge überschätzten 99 Prozent der Deutschen beispielsweise die globale Armut. Dabei hat sich die Welt in den letzten Jahrhunderten rasant entwickelt – und zwar zum Besseren. Doch die meisten Menschen kennen die Lebensbedingungen von vor drei oder vier Generationen nicht, kritisiert der Ökonom von der Universität Oxford. Stattdessen präge eine Geschichte der Eliten die meisten Menschen, die Nachrichten bringen aktuelle News und keine langfristigen Entwicklungen und die Medien berichten über die Dinge, die passieren – häufig Negatives.

Videomitschnitt der kritischen Impulse von „Pulse of Europe“-Gründer Daniel Röder, BILD-Chefredakteurin Tanit Koch, Tagesspiegel-Herausgeber Sebastian Turner und Soziologie-Professor Armin Nassehi zu Beginn der Zukunftskonferenz

... die Fortschritte bei Armut, Bildung und Gesundheit sind jedoch immens.

Dabei sind die Fortschritte der letzten 200 Jahre genau das Gegenteil von ‚früher war alles besser‘. Gerade beim Thema Armut liegen fast alle mit ihrer Einschätzung falsch: Um 1820 dürften noch etwa 95 Prozent der Menschen weltweit in extremer Armut gelebt haben. 2015 betreffe das nur noch etwa 10 Prozent der Menschheit. Auch die Ungleichheit ist heute nicht mehr so stark verteilt wie noch vor wenigen Jahren. So habe man 1988 noch eine klare Trennung zwischen arm und reich auf der Welt erkennen können. Doch seitdem hätten besonders Asien und Lateinamerika immens aufgeholt. Um 1800 habe die Kindersterblichkeit weltweit noch bei über 40 Prozent gelegen und „in Preußen starb sogar jedes zweite Kind“, sagt Roser. Doch im 20. Jahrhundert habe sich ein rascher Wandel vollzogen, zuletzt auch in Afrika. Heute sei die Kindersterblichkeit im Vergleich extrem reduziert, auf durchschnittlich ein Zehntel früherer Werte. Und ein letztes Beispiel aus dem Gesundheitsbereich: Noch 2000 starben jährlich über 800.000 Menschen an Malaria. 2015 waren es nur noch etwas über 400.000.


Nicht zurücklehnen, sondern „Probleme gemeinsam angehen“!

Aller Fortschritte zum Trotz „können wir uns aber nicht zurücklehnen“, warnt Roser. Extreme Armut sei zwar zurückgedrängt worden, dennoch leide immer noch jeder Zehnte daran, besonders in Afrika und Indien. Und noch immer sterben sechs Millionen Kinder jedes Jahr, sagt Roser. Doch es gebe wenigstens einen Grund, der Zukunftszuversicht verspreche: Bildung. Diese sei ebenfalls rasant besser geworden. Das sehe man beispielsweise daran, dass die jüngere Generation heute wesentlich besser gebildet sei als die über 65-Jährigen. Und zwar nicht nur in Europa, sondern auf dem gesamten Globus, auch in Afrika und Asien. Deswegen sei jetzt die Chance, die weltweiten „Probleme gemeinsam anzugehen“, so Roser, denn „es gab nie eine Bevölkerung, die besser gebildet, gesünder und weniger arm war, als heute“.


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Das Jahresmotiv der Konrad-Adenauer-Stiftung: "Mit Vertrauen in die Zukunft"

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