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Veranstaltungsberichte

Chancen und Herausforderungen für Einwanderungsländer

von Lilian Emonds

Erfahrungsaustausch deutscher und costa-ricanischer Abgeordneter

Am 11. Februar lud die Konrad-Adenauer-Stiftung im Gran Hotel Costa Rica zu einer Diskussion der Herausforderungen und Möglichkeiten der Aufnahme und Integration von Migranten in Deutschland und Costa Rica ein. Anlass war der Besuch der CDU-Abgeordneten Johannes Selle, MdB und Dr. Georg Kippels, MdB in Costa Rica.

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Die Vorstellung des Migrationsberichts 2013 durch den CDU-Bundesinnenminister Thomas de Maizière löste in Deutschland erneut Diskussionen um eine Änderung des Einwanderungsgesetzes und eine Verbesserung der Integration von Migranten aus. Der Bericht zeigt, dass im Jahr 2013 so viele Menschen wie seit gut zwanzig Jahren nicht mehr nach Deutschland eingewandert sind. Auch in Costa Rica zieht die Diskussion um Schwierigkeiten und Chancen der Integration von Migranten immer mehr Aufmerksamkeit auf sich. Unter anderem ist die vergleichsweise starke Wirtschaft des Landes Grund für die seit Jahrzehnten wachsende Anzahl an Einwanderern. Um die Bedeutung und Realisierung nachhaltig erfolgreicher Integration von Zuwanderern ging es in einer Abendveranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung am 11. Februar in San José.

Bereits vor der Veranstaltung waren die beiden deutschen Bundestagsabgeordneten Georg Kippels und Johannes Selle (beide CDU) mit sechs der acht Abgeordneten der christdemokratischen Partido Unidad Social Cristiana (PUSC) sowie deren Parteivorsitzendem und dem Generalsekretär zusammengekommen. Im Anschluss sprach zunächst der Abgeordnete Kippels vor ca. 50 Gästen über die Erfahrungen Deutschlands mit Migration und Integration und die aktuelle Debatte. Aus costa-ricanischer Sicht kommentierten die Parlamentarier Rafael Ortíz Fábrega (PUSC) und Mario Redondo Poveda (Alianza Demócrata Cristiana). In ihren Redebeiträgen stellten die Abgeordneten die jeweiligen geschichtlichen Abläufe und Entwicklungen der Einwanderung nach Deutschland und Costa Rica vor. Einerseits wurde dabei auf die Konsequenzen hingewiesen, die Zielländer von Migration ziehen müssten, andererseits aber auch auf Auswirkungen eingegangen, die Emigration für Ursprungsländer bedeutet.

Zentrale Zielsetzung erfolgreicher Migrationspolitik – darin stimmten die Abgeordneten überein – müsse eine legale Eingliederung der Migranten und damit Gelegenheit zum wirtschaftlichen und sozialen Beitrag zur aufnehmenden Gesellschaft sein. Mängel bei der Umsetzung entsprechender Vorhaben ließen sich zum Beispiel an hohen Arbeitslosigkeitsraten der Zugewanderten oder zunehmender Fremdenfeindlichkeit der ansässigen Bevölkerung ablesen.

Die Aktualität und Relevanz des Themas wurden auch durch die rege Beteiligung des Publikums in der anschließenden Fragerunde bestätigt. In dem vollbesetzten Veranstaltungsaal im Gran Hotel Costa Rica hatten sich zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie Hochschuldozenten und Studenten versammelt, um Fragen zu den bisher erreichten Erfolgen und aktuellen Entwicklungen in beiden Ländern zu diskutieren.

Die Diskussion bot Gelegenheit, den Austausch zwischen Politikern und der Zivilgesellschaft zu vertiefen, sowie Erfahrungen auf internationaler Ebene mitzuteilen und zu vergleichen. Ob die Themen Migration und Integration auf lange Sicht die ihr zustehende Aufmerksamkeit erfahren werden, lässt sich kaum absehen. Die weitere Entwicklung der aktuellen Debatten und rechtlichen Bestimmungen ist jedoch auch in Hinsicht auf die im letzten Jahr auf einen neuen Höchstwert angestiegene Anzahl von Flüchtlingen weltweit von zentraler Bedeutung.

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Kontakt

Stefan Burgdörfer

Head of the KAS office in Costarica

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