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Veranstaltungsberichte

Initiative zur Verbesserung der sozialen und beruflichen Umstände von Krebspatienten

Das zweite Bürgerforum versammelt Regierungsvertreter und Zivilgesellschaft in der Ärztekammer in San José

Ziel der sechs Foren, die im Rahmen der Initiative zur Verbesserung der sozialen und beruflichen Umstände von Krebspatienten veranstaltet werden, ist es, von Betroffenen als auch Angehörigen und Angestellten im Pflegesystem mehr über die Qualität der Versorgung zu erfahren, um diese in zukünftigen Gesetzesvorschlägen zu verbessern. Die Veranstaltungen werden in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Bürgerbeteiligung, dem Gesundheitsministerium, der staatlichen Krankenkasse, und weiteren Partnern wie der Iberoamerikanischen Universität und Nichtregierungsorganisationen durchgeführt.

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Am 25. Juni 2019 ereignete sich in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Bürgerbeteiligung, dem Gesundheitsministerium, der staatlichen Krankenkasse, und weiteren Partnern wie der Iberoamerikanischen Universität und Nichtregierungsorganisationen das zweite Bürgerforum zur Verbesserung der sozialen und beruflichen Umstände von Krebspatienten.

Als Teil der Initiative zur Verbesserung der sozialen und beruflichen Umstände von Krebspatienten werden in diesem Jahr sechs solcher Foren in der Metropolregion San José veranstaltet, um aus erster Hand Information über die Behandlung und Versorgung von Krebspatienten von Betroffenen, Familienangehörigen, Pflegediensten und Ärzten zu sammeln. Die Erkenntnisse der Befragungen sollen als Grundlage für zukünftige Gesetzesentwürfe dienen, um die berufliche und soziale Reintegration nach einer Erkrankung zu erleichtern.

Am Vormittag wurde die Situation von Krebspatienten in mehreren Vorträgen von verschiedenen Perspektiven unter die Lupe genommen. Unter den Vorträgen befanden sich  statistische Analysen der Anzahl nationaler und internationaler Krebserkrankungen, eine Bewertung der bisherigen Gesetzgebungen, ein geschichtlicher Überblick über die Entwicklung des Versorgungsnetzwerkes in Costa Rica und eine Erörterung möglicher Ansätze für die Reform der bestehenden Gesetzgebungen.

Trotz hoher Überlebenschancen verglichen zu anderen lateinamerikanischen Ländern und der Existenz einer staatlichen Krankenversicherung, bestehen weiterhin Probleme, die eine umfassende medizinische Versorgung verhindern. Diese traten im zweiten Teil der Veranstaltung hervor, in dem die ungefähr 70 Teilnehmer an Arbeitstischen ihre Erfahrungen teilen konnten.

Während das körperliche Leiden der Krebserkrankung behandelt wird, fehlt es fast immer an psychologischer Betreuung der Betroffenen als auch der Angehörigen, obwohl dieser Bereich ebenfalls große Auswirkungen auf den Verlauf der Krankheit haben kann. Oft fehlt es an Aufklärung über die primären und sekundären Folgen einer Erkrankung für Betroffene und Angehörige, als auch an Selbsthilfegruppen, um die Betroffenen eventuell aufzufangen und zu vernetzen. Die bestehenden Selbsthilfegruppen sind eingeschränkt in ihren Möglichkeiten über ihre Tätigkeiten zu informieren und können kaum auf staatliche Unterstützung zurückgreifen.

Außerdem bringt eine Erkrankung häufig berufliche Unsicherheit mit sich, aufgrund des zeitlichen Aufwands, der für die Behandlung nötig ist, und eventuell entstehender körperlicher Einschränkungen oder langfristiger Behinderungen als Folgen der Erkrankung. Betroffene werden oft plötzlich entlassen, da die Fehlzeiten aufgrund der Behandlungen wirtschaftlich unvorteilhaft sind oder auf plötzlich entstehende körperliche Bedürfnisse der Erkrankten nicht eingegangen werden kann. Besonders Personen aus sozial schwachen Schichten kann eine Erkrankung somit schnell ans Existenzminimum bringen. Nicht immer ist ein familiäres Netzwerk vorhanden, was den Betroffenen zur Seite steht und auch finanziell unterstützen kann. Häufig berichteten Betroffene davon, dass sie die jeweiligen Ehepartner verließen oder an Stelle von Familienangehörigen Bekannte die Pflege der Erkrankten übernahmen.

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