Vortrag
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Antiwestliche Stimmungsmache, hybride Kriegsführung, Hurra-Patriotismus und die Gleichschaltung von Parlament, Justiz und Medien prägen Putins Russland. Von „lupenreiner Demokratie“ kann nicht die Rede sein. Das zeigen die Konflikte in Georgien, der Machtwechsel zwischen Medwedew und Putin, die Fälle Pussy Riot und Chodorkowskij, die Besetzung der Krim, der Krieg um die Ostukraine und in Syrien sowie wahrscheinlich staatlich gelenkte Attentate auf abtrünnige Russen im Ausland und Cyber Attentate.
Mit der Besetzung und Annexion der Krim hat Wladimir Putin allerdings die gegenwärtige Ordnung Europas in ihren Grundfesten erschüttert. Experten bezeichnen die mit dieser Annexion verbundenen Folgen für die internationale Politik als „game changer“, d.h., die bisherigen Regeln des wechselseitigen Umgangs änderten sich, verloren an Bindungskraft. Was tun angesichts dieser Lage? Droht ein neuer Kalter Krieg und sogar mehr?
Zur Person:
Boris Reitschuster zog 1990 nach Russland. Dort arbeitete er als Journalist und übernahm 1999 die Leitung des Moskauer „Focus“-Büros. Zudem ist Reitschuster Autor. Zu seinen Werken zählen u.a. „Der neue Herr im Kreml“ (2008) und „Putins Demokratur“ (2006, Neuauflage 2014).