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Veranstaltungsberichte

Wider das Vergessen

Denkt@g-Fahrt des Politischen Bildungsforums

Schüler des Fläming-Gymnasiums besuchten die Gedenkstätte Sachsenhausen.

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„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“ Mit diesen Worten proklamierte der Bundespräsident Roman Herzog am 3. Januar 1996 den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, der in Erinnerung an die Befreiung des größten Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau auf den 27. Januar festgelegt wurde.

Schon seit einigen Jahren setzen die 10. Klassen des Fläming – Gymnasiums an diesem Tag das Ansinnen Roman Herzogs in die Tat um, indem sie – unterstützt von der Konrad-Adenauer–Stiftung – die Gedenkstätte Sachsenhausen besuchen. Begleitet von den unterrichtenden Geschichtslehrern machten sich die vier 10. Klassen am 30.01.2014 auf zu dem Ort, der für Tausende ein Ort des Todes und des Leidens war. Das Gelände der heutigen Gedenkstätte Sachsenhausen war in der Zeit von 1936-1945 eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Reichsgebiet. In dieser Zeit waren hier und in den dazugehörigen Nebenlagern ca. 200 000 Häftlinge untergebracht. Die Häftlinge wurden meist als Arbeitskräfte an die Firmen in der Umgebung verliehen. Mehrere 10 000 Häftlinge fanden hier im Lager durch unmenschliche Arbeits- und Lebensbedingungen, brutale Behandlung, Folter, Vergasung, Erschießung und medizinische Experimente den Tod.

Der Rundgang über das Gelände wurde mit der Niederlegung von Blumengebinden und einem Moment des Innehaltens und Erinnerns begonnen.

Aufgeteilt in drei Gruppen lernten die Schülerinnen und Schüler dann die Gedenkstätte Sachsenhausen kennen, erfuhren viele Einzelheiten zur Geschichte des KZ Sachsenhausen und erhielten vor allem unvergessene Eindrücke vom Alltag in diesem Lager.

Berichte über den täglichen Lagerappell, bei dem alle Lagerinsassen mehrere Stunden unter widrigsten Bedingungen bei jedem Wetter aushalten mussten, machten alle Beteiligten besonders betroffen. Sie standen dort nur 10 Minuten frierend bei Temperaturen um die -5°C und obwohl durch ihre dicken Anoraks, Mützen und Handschuhe geschützt, krochen die Kälte und das Gehörte trotzdem unter die Haut.

In einer noch erhaltenen Häftlingsbaracke erfuhren die Schülerinnen und Schüler, unter welchen Bedingungen die Häftlinge dort leben mussten und wie so ein Tag im Leben eines Häftlings ablief. Aber sie hörten auch etwas über Hilfe und Solidarität unter den Häftlingen.

Nach der insgesamt zweistündigen sehr eindrucksvollen Führung verließen die Jugendlichen das Gelände mit einer Vielzahl von Gefühlen und Gedanken.

Ein besonderes Dankeschön gilt der Konrad - Adenauer – Stiftung, die diese Exkursion jedes Jahr ermöglicht. Es ist wichtig, dass gerade junge Menschen diese Gedenkstätte besuchen und das Elend der KZs so verinnerlichen, dass es so eine Zeit nie mehr geben darf. Denn was die Welt braucht, ist weniger Belehrung als Erinnerung.

Die Geschichtslehrer im Namen der 10. Klassen des Fläming – Gymnasiums Belzig

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Kontakt

Dr. Klaus Jochen Arnold

Dr

Referent Politisches Bildungsforum Brandenburg

jochen.arnold@kas.de +49 331 748876-12 +49 331 748876-15
Schüler des Fläming-Gymnasiums in der Gedenkstätte Sachsenhausen KAS

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