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Veranstaltungsberichte

Ausstellungseröffnung "DDR: Mythos und Wirklichkeit"

von Tim Helms
Zur Eröffnung der Wanderausstellung „DDR – Mythos und Wirklichkeit“ der Konrad-Adenauer-Stiftung fand im Lloyd Gymnasium in Bremerhaven eine inszenierte Schulstunde mit der Zeitzeugin Marie-Luise Strutz statt, die den Schülern sehr lebendig und anschaulich zeigte was es bedeutete, im von der SED regierten Ostberlin aufzuwachsen.

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Mehr als 20 Jahre liegen der Mauerfall und die Wiedervereinigung mittlerweile zurück. Während sich viele ältere Menschen noch an die DDR erinnern können, wissen Jugendliche von dieser Zeit heutzutage nur noch aus Geschichtsbüchern und Erzählungen. Zusehends gerät dieser Abschnitt der deutschen Geschichte in Vergessenheit. Aus diesem Grund hat die Konrad-Adenauer-Stiftung speziell für Schulklassen die Ausstellung „DDR: Mythos und Wirklichkeit“ konzipiert. Den Jugendlichen dieser Schule erzählte zur Eröffnung der Ausstellung eine Zeitzeugin von ihrer Jugend.

Marie-Luise Strutz verbrachte ihre Kindheit und den Großteil ihrer Schulzeit in der DDR. Als Kind einer christlichen Familie war sie häufig mit Benachteiligungen konfrontiert, gab aber an, es aufgrund ihrer späten Geburt leichter als andere gehabt zu haben.

Ihre „Schulstunde“ begann sie – wie eine Stunde aus ihrer Schulzeit – indem sie alle Schüler aufstehen ließ. Danach schilderte sie eindrucksvoll wie es sie persönlich geprägt hat, in einer Gesellschaft aufzuwachsen, in der man seine Meinung außerhalb der eigenen vier Wände nicht frei äußern konnte. Gemeinsame Unternehmungen mit der FDJ wurden dabei ebenso zum Thema wie die allumfassende, straffe Organisation des Regimes in Wohnblocks und Schulklassen oder das Unterrichtsfach „Einführung in die sozialistische Produktion“, bei dem in Kinderarbeit Schuhe hergestellt wurden, die man später in den Westen exportierte. Der Unterschied zwischen dem Westfernsehen zu Hause und dem propagandistischen „Staatsbürgerkunde-„ Unterricht in der Schule verdeutlichte was es bedeutete, täglich zwei verschiedene Rollen zu spielen.

Durch ihre lebensnahe kurzweilige und Erzähltechnik ließ Strutz mit ihrem Vortrag für die interessierten Schüler des Lloyd Gymnasiums ein Stück Geschichte lebendig werden. Besonders ergreifend gab sie schließlich ihre Eindrücke vom Mauerfall wieder, bei dem sich Ost- und Westberliner weinend in den Armen lagen. Sie schloss mit dem Appell an die Schüler, ihr Leben zu genießen und die Möglichkeiten die sich ihnen heutzutage bieten zu nutzen.

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