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Veranstaltungsberichte

Griechisch-Türkischer Austausch zu Migrationsfragen

von Dr. Colin Dürkop
Zweiter Workshop von KAS Ankara und KAS Athen

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Die Teilnehmer des 2. Griechisch-Türkischen Migrationsworkshop in Istanbul

Am 27. Mai 2014 organisierte das Auslandsbüro Türkei der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Zusammenarbeit mit der Türkischen Stiftung für Gemeinschaftsdienste (TOVAK) und dem KAS-Auslandsbüro Griechenland in Istanbul einen internationalen Workshop zu Migrations- und Asylfragen.

Die Veranstaltung zielte auf einen Austausch von Expertise über das irreguläre Migrationsproblem zwischen der Türkei und Griechenland sowie deren multidimensionale Auswirkungen auf die Europäische Union (EU) ab. In mehreren Panels befasste sich ein internationales Team von Experten aus Wissenschaft, Forschung, staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen im Laufe des eintägigen Workshops intensiv mit Migrations-, Asyl- und Flüchtlingsfragen, die infolge regionaler Konflikte entstanden sind. Des Weiteren wurde Fragen behandelt, die mit dem internationalen Migrationsrecht in Verbindung stehen. Schwerpunkt der Veranstaltung war die irreguläre Migration an der türkisch-griechischen Grenze und Möglichkeiten einer zwischenstaatlichen Lösung.

Nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex ist die Zahl irregulärer Grenzübergänge an den Außengrenzen der EU im Jahr 2013 stark angestiegen, und zwar von 75.000 in 2012 auf über 107.000. Die Migrationsroute über das östliche Mittelmeer (Afrika/Naher und Mittlerer Osten – Türkei - Griechenland/Bulgarien) verzeichnet dabei die stärkste Frequenz, gefolgt von der zentralen Mittelmeerroute (Nordafrika - Italien). Einen wesentlichen Einfluss auf diese Entwicklung hat der Bürgerkrieg in Syrien, der seit nun mehr als drei Jahren andauert und zu mehreren Millionen Flüchtlingen im Nahen Osten geführt hat.

Laut Angaben des türkischen Amts für Katastrophen- und Notfallmanagement (AFAD) befinden sich allein in der Türkei weit mehr als 500.000 syrische Flüchtlinge. Die tatsächliche Zahl dürfte noch weit höher liegen. Ein Teil dieser Flüchtlinge nutzt die Türkei als ein Transitland in Richtung EU. Laut Frontex machen syrische Flüchtlinge 51 Prozent der irregulären Migranten aus, die über die türkisch-griechische Grenze in die EU zu gelangen versuchen. Auch wenn der Migrationsstrom über die östliche Mittelmeerroute im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent zurückgegangen ist, bildet die türkisch-griechische Grenze weiterhin einen signifikanten Faktor in der irregulären Migration Richtung EU.

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Kontakt

Henri Bohnet

Henri Bohnet bild

Referent für Südliches Afrika / Medien / Parteien in Subsahara-Afrika

Henri-Giscard.Bohnet@kas.de +49 30 26996-3289
Teilnehmer des Workshops KAS Ankara

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