Vortrag
Details
Einladung
zur Lesung , Gespräch Politische Bildung
und Diskussion Bildungswerk Mainz
mit
Freya Klier:
„Lebenslügen“ – Erziehung in der DDR
Von der allseits gebildeten sozialistischen Persönlichkeit – oder Zwischen Dressuranstalt und Sortiermaschine
Erziehung und Bildung waren in der DDR Grundbausteine der sozialistischen Gesellschaft. Freya Klier stellt dar, wie die Einheitspartei der DDR für ihren Staat Menschen sortierte, in solche die sie für tauglich hielt, diese wurden gefördert, und andere, die in diesem System nicht förderungsberechtigt waren und sich damit nicht weiterbilden durften. Mit diesem perversen System wurde die DDR in einem Ausmaß um ihre Talente gebracht, was seinesgleichen sucht.
Freya Klier argumentiert gegen ein gleichschaltendes, unmenschliches System in ihrem Buch „Lüg Vaterland“. Dort zeigt Sie Parallelen auf, wie sie in der Geschichte der DDR und der Sowjetunion vorkamen. So haben sich mit dem Ausblenden der Ideen Krupskajas und Lunatscharskis in den zwanziger Jahren vergleichbare gleichschaltende Prozesse abgespielt wie in der DDR (1949) zugunsten eines zentralistischen organisierten pädagogischen Machtapparates. Diese Argumente werden aber nicht nur durch pure Fakten sondern auch durch autobiographische Berichte und durch Interviews gestützt.
Zur Person:
Freya Klier, geboren 1950 in Dresden, Schauspielstudium in Dresden und Leipzig, Regiestudium in Berlin, vor dem Berufsverbot 1985 Schauspielerin und Regisseurin an diversen Theatern in der DDR, Mitbegründerin der Friedensbewegung, 1988 Verhaftung und Ausbürgerung. Die freischaffende Autorin und Regisseurin lebt in Berlin. Zuletzt erschienen die Bücher „Abreißkalender“, „Lüg Vaterland“, „Wir Brüder und Schwestern“ und „Penetrante Verwandte“.
Mittwoch, 15. Oktober, um 9.45 – 11.15 Uhr, Mainz Ketteler-Kolleg
Weißliliengasse 5 55116 Mainz Tel. 06131-2016930 Fax: 06131-2016939 e-mail: kas-mainz@kas.de