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Veranstaltungsberichte

Interreligiöser Dialog zur Verfassung

Katiba Moja kwa Watanzania Wote - Pamoja Tutafika!

Am 26. März kamen auf Einladung der KAS Tansania und des Interreligious Council for Peace Tanzania (IRCPT) 60 Vertreter religiöser Gemeinschaften zusammen, um über ihren Beitrag zu einem nationalen Konsenses über die neue Verfassung zu beraten.

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Ziel der gut besuchten Veranstaltung in Dar es Salaam war es, ein gemeinsames Kommuniqué mit Empfehlungen an die Mitglieder der Verfassungsgebenden Versammlung, die seit Ende Februar in Tansanias Verwaltungshauptstadt Dodoma tagt, zu entwerfen. Die Teilnehmer äußerten sich dabei enttäuscht über den bisherigen Verlauf der Debatte in der Versammlung. Vertreter würden Partei und Partikularinteressen in den Vordergrund stellen, anstatt tragfähige Kompromisse anzustreben und damit die Grundlage für einen nationalen Konsens über die Verfassung zu legen, so die einhellige Kritik der Religionsvertreter.

In der gemeinsamen Erklärung heißt es, die religiösen Vertreter hätten mit Sorge beobachtet, wie die Mitglieder der verfassungsgebenden Versammlung sich in Diskussionen verstrickten, die keinen konstruktiven Beitrag zur Verbesserung der Verfassung lieferten. Viele Mitglieder verstünden sich nicht als Repräsentanten aller Tansanier, sondern folgten der Agenda ihrer Partei oder verträten egozentrische Ansichten. Für eine erfolgreiche Arbeit müssten sie jedoch einander mit Respekt und Toleranz begegnen. Nur wenn man sich auf Kompromisse einlasse, könne ein positives Ergebnis erzielt werden.

Durch das ausdrückliche Lob der Arbeit der Verfassungsreformkommission unter Leitung Joseph Wariobas machten die religiösen Führer deutlich, dass sie den vorliegenden Verfassungsentwurf als eine gute Grundlage für die weiteren Beratungen betrachteten. Um den Frieden im Land zu sichern, müsse die Debatte in Dodoma von Gerechtigkeit, Aufrichtigkeit und Transparenz geprägt sein. Damit würde auch ein öffentlichkeitswirksames Zeichen der Verständigung gesetzt. Die Mitglieder der Versammlung müssten begreifen, dass sie eine große Verantwortung für die Nation und gegenüber den tansanischen Bürgern hätten.

Die Teilnehmer des interreligiösen Dialogs machten eines zudem besonders klar: sie und somit auch der Großteil ihrer Anhänger seien nur dann bereit, der neuen Verfassung im Referendum Legitimität zu verleihen, wenn diese auch tatsächlich die Meinungen und Interessen einer breiten Mehrheit der tansanischen Bürger widerspiegele.

Die Resolution wurde von einer Arbeitsgruppe im Anschluss an den Dialog druckfertig formuliert und durch die Religionsgemeinschaften bestätigt, bevor sie von einer Delegation nach Dodoma gebracht und an die Mitglieder der Verfassungsgebenden Versammlung verteilt wurde. Um den Empfehlungen weitere Aufmerksamkeit zu verschaffen, wurden sie zudem im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt.

Das vollständige Dokument finden Sie auf Englisch und Kiswahili auf dieser Seite.

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Empfehlungen religiöser Führer an die Mitglieder der Verfassungsgebenden Versammlung (Suaheli und Englisch) eigene Bilder

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