KAS on Tour II - Auslandsbüro Tansania
Veranstaltungsberichte
Die drei Trainerteams setzten sich neben den Mitarbeitern der KAS aus je einem Mitglied des Parteivorstands und der Parteizentrale sowie einem berufserfahrenen Bürgermeister der KAS-Partnerpartei zusammen.
Das Einsatzgebiet des ersten Teams umfasste (1) Arusha mit der gleichnamigen Region und Manyara, (2) Moshi und die gesamte Region Kilimanjaro und (3) Mbeya mit Iringa, Ruvuma und einem Teil der Region Rukwa. Das Ausbildungsprogramm stieß hier auf sehr großes Interesse; so fanden sich beispielsweise in Mbeya statt der erwarteten 70, mehr als 135 Lokalpolitiker ein. Die Schulungsstationen des zweiten Teams waren (1) Kibaha mit Teilnehmern aus den Regionen Coast Region, Dar es Salaam, Morogoro, Dodoma, Singida, Lindi und Mtwara; (2) Musoma und Region sowie (3) Mwanza mit Politikern aus der gleichnamigen Region. Auch hier waren die Schulungen gut besucht und übertrafen die eingeplanten Teilnehmerzahlen bei weitem. Das dritte Team konzentrierte sich mit (1) Kigoma und Region inklusive Teilen der Region Rukwa und (2) Bukoba mit Kagera auf den Westen und Nordwesten Tansanias und deckte auch (3) Shinyanga und Region sowie die Region Tabora ab.
Die Trainingseinheiten, die jeweils zwei Tage pro Zentrum vorsahen, gaben den Teilnehmern und Trainern Zeit, sich intensiv mit folgenden Fragestellungen auseinanderzusetzen: Wie können die Grundüberzeugungen und Leitlinien von CHADEMA vor Ort in konkrete Politik umgesetzt werden? Wie können die gewählten Stadt- und Gemeinderäte ihre Rolle als Vertreter der lokalen Bevölkerung und die damit verbundene Verantwortung besser verstehen lernen und somit ihrer Funktion gerecht werden? Welchen Herausforderungen müssen sich die Lokalpolitiker im tagtäglichen politischen Leben stellen und welche Ereignisse bestimmen dieses? Welche Rechte und Pflichten haben die Gemeinderäte bei der Ausgestaltung der Politik vor Ort? Wie kann der Spielraum der Kommunalverfassung ausgenutzt und übermächtige Zugriff des Zentralstaats auf lokale Angelegenheiten zurück gedrängt werden? Welches sind die Werteüberzeugungen und programmatischen Leitlinien von CHADEMA und wie unterscheiden sich diese von anderen Parteien?
Während des Trainings wurde die Bedeutung lokaler Strukturen für das Funktionieren einer Demokratie betont und die Bedeutung von innerparteilicher Geschlossenheit und Kommunikation hervorgehoben. Als unverzichtbare Punkte, die die Lokalpolitiker bei ihrer Arbeit berücksichtigen müssten, wurden Bürgernähe, Ergebnisorientierung und Transparenz in der lokalen Politik genannt. Nur hierdurch könne das Vertrauen der Bürger gewonnen und auch bewahrt werden. CHADEMA müsse auf lokaler Ebene, gerade dort, wo sie schon in Gemeinden regiere, beweisen, dass sie für einen sichtbaren Politikwechsel, Antikorruption und eine ergebnisorientierte Politik stehe, so der Tenor der Teilnehmer.
Neben den eigentlichen Schulungseinheiten konnten die Trainerteams an verschiedenen Stellen in innerparteilichen Konflikten vermitteln und einige kleinere strukturelle Probleme identifizieren und lösen.
So wurde die Schulung von den Teilnehmern in allen 9 Trainingszentren als sehr hilfreich empfunden; insbesondere das durch die KAS Tansania bereitgestellte Schulungsmaterial (Handbücher für Gemeinderäte u.a.) in der Landessprache Swahili wurde sehr gelobt. Viele Diskutanten erklärten, nun besser über ihre Rechte und Pflichten informiert zu sein und zeigten sich zuversichtlich, ihrer Verantwortung in den Gemeinderäten besser gerecht werden zu können. Auch sei ihnen durch die Diskussionen und den Austausch mit anderen Politikern bewusst geworden, wie wichtig Kommunikation und transparentes Handeln für den Gesamterfolg von CHADEMA sei und welche Bedeutung ihr lokaler Beitrag für die Umsetzung der Vision der Partei in nationale Politik habe.
KAS und CHADEMA verbindet die Überzeugung, dass Bürgernähe, Transparenz und eine erfolgreiche, am Gemeinwohl orientierte Politik vor Ort die unabdingbare Basis für eine demokratische Volkspartei sind. Ohne eine starke lokale Verankerung in allen Landesteilen sind dauerhafte Erfolge im demokratischen Wettbewerb des tansanischen Mehrparteiensystems nicht möglich. Vor diesem Hintergrund werden die gemeinsamen Schulungen für Stadt- und Gemeinderäte auch künftig fortgeführt.
