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Veranstaltungsberichte

Symposium zum Thema "Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen"

Goldabbau in der Region Große Seen

Über 300 Studenten verschiedener Fakultäten der katholischen Saint Augustine Universität Mwanza (SAUT) nahmen am Freitag den 24. Oktober 2014 am Symposium zum Thema „Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen – Goldabbau in der Region Große Seen“ teil. Das Symposium wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung Tansania (KAS) zusammen mit der Civic Education Teachers' Association (CETA) organisiert. Anlass hierfür sind die großen Goldvorkommen Tansanias am Viktoriasee und die damit verbundenen sozialen, ökonomischen und ökologischen Fragestellungen.

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Das Symposium begann mit einer Eröffnungsrede des KAS Tansania Repräsentanten Stefan Reith. In dieser begrüßte er die anwesenden Studenten/innen und bedankte sich bei CETA, der SAUT University Mwanza und den Referenten für die Organisation und Teilnahme an dem Symposium. Anschließend begrüßte der Stellvertretender Direktor der SAUT University Mwanza, Dr. Neguise, die Teilnehmer und hob die Bedeutung eines nachhaltigen Umgangs mit den natürlichen Ressourcen hervor, um zu einer langfristigen Entwicklung des Landes beizutragen.

Anschließend ging der Hauptredner, Dr. Aidan Msafiri, Leiter der Fakultät für Philosoph und Ethik an der Stella Maris University Mtwara und Experte für natürliche Ressourcen, detailliert auf das enorme Potential natürlicher Ressourcen in Tansania und die damit verbundenen Herausforderungen ein. Dr. Msafiri hob dabei insbesondere die Notwendigkeit guter Regierungsführung und die Beachtung ethischer Prinzipien bei der Nutzung von Bodenschätzen hervor. Durch seinen mitreißenden Vortragsstil und ständige Interaktion mit dem Publikum weckte er sofort große Aufmerksamkeit bei den Anwesenden, die seiner Präsentation zum Thema „SUSTAINABLE USE OF NATURAL RESOURCES – GOLD MINING IN THE LAKE ZONE” interessiert folgten. Inhaltlich ging Dr. Msafiri u.a. detailliert auf die aktuelle Situation des Goldabbaus im Gebiet des Viktoriasees ein und analysierte Probleme und Risiken im Bergbau. Zum Abschluss beleuchtete er das Thema von einer ethischen Perspektive und gab mögliche Lösungsansätze an die Studenten/innen weiter. Er appellierte an die junge Generation, für ihre eigenen Rechte einzutreten und als künftige Entscheidungsträger daran mitzuwirken, das enorme Potential der natürlichen Ressourcen in Tansania nachhaltig und zum Wohle aller Tansanier zu nutzen.

Dr. Msafiris Vortrag wurde im Anschluss von Herrn Bituro P. Kazeri, von der Tanzania Sociological Association, und Jimmy Luhende, Gründer und Leiter von Actions for Democracy and Local Governance (ADLG), kommentiert. Der erste Diskutant, Herr Kazeri, machte dabei auf die widrigen Bedingungen aufmerksam, unter denen die Menschen in den Mienen arbeiten. Zudem wies er daraufhin, dass nicht nur die tansanische Regierung und die internationalen Bergbaukonzerne verantwortlich für aktuelle Missstände sein, sondern, dass auch viele der kleinen privaten Bergbauer gegen sämtliche Standards verstießen. Z.B. werde Quecksilber ohne jegliche Schutzkleidung genutzt, um Gold zu gewinnen, und einfach in den Boden und Gewässer geleitet. Massive Gesundheits- und Umweltschäden seien die Folge. Der Bergbau, die Beachtung von Sicherheits- und Umweltstandards sowie die gerechte Verteilung von Risiko und Gewinn sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, so der Soziologe. Insbesondere Bildung und Ausbildung müssten verbessert werden, um breitere Bevölkerungsschichten einzubeziehen.

Herr Luhende kritisierte in seinem Kommentar die fehlende Einbindung der Bevölkerung bei der Festlegung von Abbaustandorten, der Verteilung von Erträge oder der Schaffung von Arbeitsplätzen. Auch er sandte einen eindringlichen Appell an die jungen Teilnehmer, selbst Verantwortung zu übernehmen und sich durch eigene Initiativen in öffentliche Entscheidungsprozesse einzubringen. Nachdem die Präsentation ausführlich beleuchtet wurde, fasste Mr. Shukuru, Human Rights Coordinator, die wesentlichen Standpunkte und Ergebnisse zusammen. Anschließend hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die vorgetragenen Informationen während der Mittagspause untereinander zu debattieren.

Die zweite Tageshälfte war einer ausführlichen Diskussionsrunde mit allen Beteiligten gewidmet. Die Studenten/innen nutzten die Gelegenheit, um Fragen zu stellen und ihre Meinungen zu äußern, wodurch sich eine engagierte Diskussion entwickelte. Insbesondere Fragen der Beteiligung, die Rolle der Jugend und Potentiale für den Arbeitsmarkt standen im Vordergrund der Beiträge. Während viele Diskutanten die Regierung und die internationale Investoren kritisierten, reflektierten einige Teilnehmer auch kritisch die eigene Rolle als Vertreter der Jugend und der Bildungselite des Landes.

Abschließend bedankten sich die Teilnehmer bei den Organisatoren CETA und KAS für die Einladung und die Möglichkeit, sich im Rahmen eines solchen Forums unabhängig zu informieren und untereinander auszutauschen. Die Beiträge wurden den Teilnehmern zugänglich gemacht und werden nun zusammen mit den Diskussionsergebnissen in der CETA-Serie „Civic Education Journals“ veröffentlicht, um das Bewusstsein für die Bedeutung eines nachhaltigen Umgangs mit den natürlichen Ressourcen über den Kreis der Teilnehmer in Mwanza hinaus zu stärken.

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