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"Wir müssen mit denen ernsthaft rechnen!"

Auftakt der Ringvorlesung Energiepolitik an der Jade-Hochschule Wilhelmshaven

"Niedersachsen: Windenergieland Nr. 1" - Bericht zum Auftakt der Ringvorlesung Energiepolitik: Okonomie vs. Ökologie?" in Kooperation mit dem Fachbereich Wirtschaft der Jade-Hochschule in Wilhelmshaven.

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"Niedersachsen ist Deutschlands Windenergie-Region Nummer eins. Im weltweiten Vergleich der Windenergie-Regionen, steht Niedersachsen auf Rang drei." Einblicke in den heiß umkämpften Markt von Windkraftwerken, in die Funktionsweise von Stromnetzen und in die Perspektiven der Windenergie angesichts des Energiekonzeptes der Bundesregierung gab zum Auftakt der Ringvorlesung an der Jade-Hochschule in Wilhelmshaven der Diplom-Physiker Gerhard Gerdes, Geschäftsführer der Deutschen WindGuard GmbH. Gerdes verwies auf die milliardenschweren Investitionen, die für die Offshore-Windkraftproduktion in der deutschen Nordsee anstünden. Große Anstrengungen gälten dabei nicht nur der Effizienzsteigerung der Anlagen. Erforderlich sei ebenso, in die Entwicklung und den Ausbau möglichst verlustarmer Netze und Leitungswege zu investieren.

Gerdes zeichnete die Entwicklung des Marktes für Strom aus Wind vor dem Hintergrund der Gesetzgebung, insbesondere des Einspeisungsgesetzes für erneuerbare Energien, nach. Dabei würdigte er den Beitrag der Windenergie für die Netzstabilität und für die Preissicherheit auf dem Energiesektor. "Die Kosten für Windenergie sind einfacher zu kalkulieren, da sie unabhängig von Rohstoffpreisen sind." Der Gesamtanteil der Windenergie am bundesdeutschen Stromverbrauch liege bei rund 8,8 Prozent. In Niedersachsen stamme knapp ein Viertel des Stroms as dieser Quelle.

Deutscher Qualitätsvorsprung

Die in Aurich ansässige Firma Enercon stelle heute gut 60 Prozent der Windkraftanlagen bundesweit. In Deutschland gehe es – auch vor dem Hintergrund von Akzeptanzproblemen bei großer Anlagendichte – um die Steigerung der Effizienz von bestehenden Anlagen. Größter Zukunftsmarkt sei aber der Ausbau der Windenergie außerhalb Europas. Dänische, spanische aber insbesondere chinesische Firmen kämpften hier intensiv und mit Erfolg um Marktanteile. Gerdes verwies auf den – aktuellen - Vorteil deutscher Produkte: "Unsere Qualitätsstandards sind sehr hoch – andere kommen da oft nicht mit." Aber chinesische Produzenten seien nicht nur auf derem riesigen Binnenmarkt auf dem Vormarsch: "Wir müssen mit denen ernsthaft rechnen!" Kein Grund also, für heimische Hersteller, sich auf den Lorbeeren auszuruhen.

Gerdes warb für den Ausbau von Offshore-Anlagen: Windsicherheit und Windstärke seien auf dem offenen Meer größer. Das Problem sei, dass alle dafür seien, diese Energiequelle auszubauen – nur nicht vor der eigenen Haustür.

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