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Veranstaltungsberichte

Europa und der Erste Weltkrieg: Die Friedensbotschaft von Fiquelmont

Historische Tournee durch Weser-Ems

Getreu dem Motto "Historische Bildung ist Teil von Politischer Bildung" richtete das Hermann-Ehlers-Bildungsforum Weser-Ems eine Tournee anlässlich des 100-jährigen Jahrestages des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges aus. Referent Ingo Espenschied bot hierfür eine multimediale und interaktive Präsentation, die mit vielzähligen historischen Quellen gespickt und dadurch anschaulich war. Die Reise führte quer durch Weser-Ems: Der Startschuss erfolgte am 13. Oktober in Nordhorn, in der Grafschaft Bentheim. Über Cloppenburg ging es dann final am 15. Oktober ins ammerländische Westerstede.

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Wir schreiben das Jahr 1981. Auf dem Dachboden seines lothringischen Bauernhofes in Fiquelmont, nahe Verdun, findet Ferdinand Boulanger ein Schnapsfläschchen mit einer bewegenden Friedensbotschaft von sechs deutschen Soldaten des 2. Husarenregiments der Reserve, die hier während des Ersten Weltkriegs einquartiert waren. In einem dramatischen Appell rufen sie die kommenden Generationen zum Frieden auf. Die Unterzeichner sind einfache Soldaten und kommen aus allen Teilen Deutschlands. Als solche bekommen sie unmittelbar die Gräuel des Krieges und das Leiden der ansässigen Bevölkerung zu spüren. Die Schlachtfelder von Verdun liegen nur wenige Kilometer von Fiquelmont entfernt und werden zum Sinnbild einer menschenverachtenden Kriegsführung auf allen beteiligten Seiten.

Doch wie konnte es zu der Urkatastrophe des Ersten Weltkriegs überhaupt erst kommen? Wie lassen sich die ungeheure Brutalität und der hohe Blutzoll der Kampfhandlungen erklären? Was bedeutete der Krieg für die Soldaten, für die Bevölkerungen und für das politische Europa?

"Utopie und mögliches Eden ist ein geeintes Europa", das schreiben die sechs Husaren in ihrer Friedensbotschaft. Was den Soldaten vor knapp hundert Jahren noch als unerreichbarer Wunsch erscheinen musste, sollte erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Schumanplan und die europäische Einigung Wirklichkeit werden. Dabei verbinden Mut und Visionskraft die Gründungsväter Europas mit den Unterzeichnern der Friedensbotschaft von Fiquelmont. Tugenden, die uns auch heute, im Hinblick auf eine friedliche Zukunft Europas, als Vorbild dienen können.

Davon und von Vielem mehr handelte die multimediale Reise, auf die Ingo Espenschied über 200 interessierter Bürgerinnen und Bürger mitnahm. Dabei war uns wichtig, historische Bildung mit der Perspektive auf die spätere europäische Integration zu verbinden. Sozusagen "Politische Bildung at its best": in Kenntnis der Wurzeln und Ursachen heutige politische Formationen und Phänomene einordnen können.

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Dr. Karolina Vöge

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