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Event Reports

Nachhaltig wirtschaften – Chancen, Wege, Ziele

Start der Vorlesungsreihe der TU Ilmenau

Vorträge und Diskussion

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Die Vorlesungsreihe „Nachhaltig wirtschaften – Chancen-Wege-Ziele“ des Studium Generale der TU Ilmenau in Kooperation der Konrad-Adenauer-Stiftung und Heinrich-Böll-Stiftung begann am 17. Oktober im gut gefüllten Hörsaal des Leonardo-da-Vinci-Baus. Prof. Dr. Wolfgang Schweiger eröffnete die Vorlesung mit einem Dank an die Stiftungen und historischen Exkurs zum Wort „Nachhaltigkeit“ welches bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts in der Forstwirtschaft verwendet wurde und im 20. Jahrhundert durch die Thesen des Club of Rome zu den Grenzen des Wachstums ein Begriff für eine Reformierung und Modernisierung der westlichen Gesellschaften wurde. Nach der Begrüßung und Vorstellung der Stiftungen durch Dr. Marco Schrul und Daniel Braun begann David Gregosz von der Hauptabteilung Politik und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung mit seinem Impulsvortrag zu nachhaltigem Wirtschaften. Dabei beschränkte er sich nicht nur auf reine Fragen von Ressourcenschonung, sondern stellte dabei unser Wirtschaftsmodell und die Sozialversicherung in Deutschland insgesamt dar. Die Soziale Marktwirtschaft sieht er dabei als Baustein für ein Nachhaltiges Wirtschaften, denn Märkte lassen Verschwendung von Ressourcen kaum zu. Dennoch verbleibt in diesem Wirtschaftsmodell das Dilemma, dass viele Kosten, die übermäßige Nutzung von natürlichen Ressourcen bzw. Umweltbelastung nicht im Verkaufspreis enthalten sind. Der Ressourcenpreis gestaltet sich nach dem Einkaufswert von Material und Rohstoffen bzw. den Energieaufwand, der etwa bei 40 % des Endpreises von Produkten liegt. Dem gegenüber verwies er auf die seiner Auffassung nicht nachhaltigen, weil nicht „demografiefesten“ deutschen Sozialversicherungen, welche baldmöglichst reformiert werden sollten, da diese von den politischen Parteien umgesetzt werden, die sich an Wahlen orientieren müssen. Der Demografische Wandel befördert in dieser Hinsicht eine Bevölkerungsentwicklung, welche gegenwartsnahe Lösungen vor zukunftsorientierten und nachhaltigen Reformen präferieren kann. Außerdem verwies David Gregosz darauf, dass der sich in Westeuropa verfestigende Ansatz zur Notwendigkeit Nachhaltigen Wirtschaftens, der trotzdem wirtschaftliches Wachstum über neue Technologien generieren kann, in anderen Teilen der Welt und gerade in Schwellenländern, aber auch Osteuropa und ach der USA Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum als Antagonismus verstanden wird. Hier gilt es auf internationaler Ebene um Einsicht zu werben und auch Unterstützung anzubieten. Entscheidende Bedeutung für ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell kommt jedoch der Umstellung der Energieversorgung zu, welche Kernkraft kurzfristig und fossile Träger mittel- bis langfristig ablöst, wobei David Gregosz auch auf die dabei auszufechtenden Konflikte wie Netzausbau, Eingriffe in die Naturlandschaft und verantwortungsvolle Förderpolitik.

Ute Brümmer von der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin stellte die Struktur und Aktivitäten ihrer Institutionen insgesamt vor und verwies auf die umfangreichen Netzwerke zu nachhaltiger Entwicklung als auch die Themenbereiche. Dabei betonte sie beim Wirtschaftsmodell, dass insbesondere eine ökologische soziale Marktwirtschaft im Mittelpunkt der Entwicklung von Zukunftskonzepten steht.

Nach den Vorträgen stellten sich die Referenten der Diskussion mit dem Auditorium, welche sich hauptsächlich der Energiewende sowie deren Chancen und Auswirkungen widmete.

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