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Risiken mit zunehmender Bedeutung

Cybersicherheit in Costa Rica und der Region

Experteneinsatz ein halbes Jahr nach den Cyberangriffen

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Costa Rica war ab April dieses Jahres massiven Cyberangriffen ausgesetzt, die über Wochen und Monate Dutzende staatliche Institutionen außer Gefecht gesetzt haben.


Es handelte sich um Ransomware-Angriffe der prorussischen Conti-Group und der Hive Group. Besonders bedeutend war der Ausfall des Finanzministeriums und der Online Steuereinzug- sowie In- und Exportsysteme. Im produzierenden Gewerbe wurde ein geschätzter Verlust von circa 30 Millionen USD pro Tag verzeichnet. Ferner wurde das Gesundheitssystem getroffen, als die costa-ricanische Sozialversicherungskasse sich gezwungen sah, seine digitalen Plattformen (u.a. die elektronische Patientenakte und das System zur Personalverwaltung) vom Netz zu nehmen.Die Konrad-Adenauer-Stiftung Costa Rica arbeitet seit 2020 an dem Thema Cybersicherheit und stößt auf ein starkes Interesse am internationalen Austausch und der internationalen Zusammenarbeit in Cyberfragen. Das hat sich durch die diesjährigen Ereignisse gesteigert. Vor diesem Hintergrund besuchte Ferdinand Gehringer, Experte der KAS für Cybersicherheit in der Abteilung Internationale Politik und Sicherheit Ende November Costa Rica, um sich vor Ort mit Experten und Entscheidungsträgern zum Thema Cybersicherheit auszutauschen und im Anschluss an der regionalen Konferenz „La Alianza para el Desarrollo en Democracia: Un futuro como Best Practice Model?“ teilzunehmen. Außerdem hielt Herr Gehringer noch einen Vortrag über die Zeitenwende vor mehreren Experten der internationalen Beziehungen, um die deutsche und europäische Perspektive auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die Folgen für die deutsche Verteidigungs- und Energiepolitik darzulegen.

Im Austausch mit costa-ricanischen Experten zeigte sich insbesondere Interesse an deutschen Strukturen der Cybersicherheit und der Zusammenarbeit des öffentlichen und privaten Sektors auf diesem Gebiet. Während Costa Rica schon über eine gut entwickelte Cybersicherheitsstrategie verfügt, besteht die Herausforderung in der adäquaten finanziellen Ausstattung der zuständigen Institutionen, einer noch ausbaufähigen interinstitutionellen Zusammenarbeit in Cyberfragen und der notwendigen Bildung in der Breite der Bevölkerung, um ein Bewusstsein für Risiken und Kompetenzen zur Abwehr von Cyberangriffen zu fördern. Um die costa-ricanische Cybersicherheitsstrategie effektiv umzusetzen, bedarf es also in erster Linie politischen Willens und entsprechender Entscheidungen.

In jedem Fall könnte Costa Rica ein interessanter Partner in der multilateralen Zusammenarbeit für die Regelung digitaler Governance und der Schaffung von Normen zur Bekämpfung von Cyberkriminalität sein. So hat Costa Rica auch die Budapest Cybercrime Convention unterzeichnet.

Im Rahmen der Konferenz „La Alianza para el Desarrollo en Democracia: Un futuro como Best Practice Model?“ kamen auf Einladung der KAS Costa Rica und KAS ADELA erstmals Vertreter der vier Mitgliedsländer Costa Rica, Dominikanische Republik, Ecuador und Panama zusammen, um über gemeinsame Herausforderungen in den Bereichen Cybersicherheit und maritime Sicherheit zu debattieren und im Rahmen von Arbeitsgruppen konkrete Vorschläge für eine Zusammenarbeit in diesen Feldern innerhalb der Alianza para el Desarrollo en Democracia (ADD) zu entwickeln. Die Ergebnisse der Expertengruppen werden im nächsten Jahr Vertretern der ADD vorgestellt.

Die Alianza para el Desarrollo en Democracia (ADD) wurde im September 2021 im Rahmen der Hauptversammlung der Vereinten von Costa Rica, Dominikanische Republik und Panama gegründet. Ecuador schloss sich im Juli 2022 an. Die Allianz gründet auf der Idee der Demokratie als verbindendes Element und zielt darauf ab, gemeinsam Lösungen für die großen Herausforderungen in der Region zu erarbeiten und gleichzeitig Investitionen in den Mitgliedsländern zu generieren.

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Evelyn Gaiser

Evelyn Gaiser bild

Representante KAS Costa Rica

evelyn.gaiser@kas.de +506 2296 6676
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