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Manchmal ist ein Punkt erreicht, an dem die Lebenssitutation festgefahren und nur ein radikaler Schritt ein Ausweg zu sein scheint. Aber in welche Richtung gehen, ohne unverantwortlich zu sein? Häufig prägen familiäre und gesellschaftliche Pflichten den Alltag. Welche Möglichkeiten bieten sich, wenn alles festgelegt ist: Beruf, Familie, Kinder, Sozialraum, Hobbys? - Die Sehnsucht, einerseits der gewohnten Lebenswelt zu entfliehen und andererseits Garant von Stabilität zu sein, prägt das Verständnis in der Mitte des Lebens. Wie gehen Erwachsene, die selbst Vorbild für die nachfolgende Generation bei der Lebensgestaltung sein sollen, mit Umbrüchen und Krisen um?

Macht, Anerkennung und Erfolg sind beispielsweise besonders für Männer erstrebenswert. Dafür wird mit harten Bandagen gekämpft, darauf gründen Stolz und Selbstbewusstsein. Wie geht man damit um, wenn der Aufstieg an ein Ende kommt? Wie werden Machtverlust und Ohnmacht kompensiert? In Vereinen und Stammtischen?

Jürgen Schlicher (Jg. 1966) studierte mit dem Schwerpunkt Rechtextremismus/Rassismus Politikwissenschaften, Soziologie und Medienwissenschaften in Marburg und Berkeley und hielt sich zu Studienzwecken in den Niederlanden, Ostafrika und Nordamerika auf. Seit 1993 bis heute ist er Vorsitzender des Dokumentations- und Informationszentrums für Rassismusforschung (D.I.R.). 1995 übertrug Schlicher das belgisch-niederländische Projekt „Schule ohne Rassismus“ nach Deutschland. Er ist Gründungsmitglied im bundesweiten SprecherInnenrat „Schule ohne Rassismus“ und Mitbegründer des „Europäischen Netzes gegen Rassismus“. Ebenfalls ist Schlicher Trainer und Ausbilder für antirassistische und interkulturelle Programme wie beispielsweise: Achtung (+) Toleranz, Blue Eyed und Argumentationstraining gegen Stammtischparolen.

Darüber hinaus hat er für Wirtschaftsunternehmen das Konzept: „Vielfalt im Unternehmen“ entwickelt und gründete 2006 mit Melissa Lamson die Marke „Diversity Works“ (zu deutsch: „Vielfalt“). Diese beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Bedürfnissen und Sichtweisen, die die Menschen in ihre jeweilige Organisation mitbringen und bietet vielfältige Veranstaltungen zum Interkulturellen Management an. So berät Schlicher unter anderem Unternehmen wie IKEA Deutschland, Commerzbank, Lilly, Skadden und L'Oréal und unterstützt sie bei der Umsetzung ihrer Diversity Programme.