60 Jahre CDU Berlin: - Forum d'éducation politique de Berlin
Discussion
Détails
Begrüßung: Dr. Melanie Piepenschneider,
Leiterin der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung
Grußwort: Joachim Zeller, Landesvorsitzender der CDU Berlin
Einführung: Dr. Peter Joachim Lapp, Biograph
Film: „Der Sohn des Staatsfeindes“
Die gestohlene Kindheit des Christian Dertinger (MDR)
Es diskutieren:
Dr. Ursula Besser, Mitglied in der Gründungsphase der CDU
Christian Dertinger, Sohn von Georg Dertinger
Dr. Peter Joachim Lapp, Biograph
Moderation: Günter Nooke, MdB
Kultur- und medienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
„Ein Volk kann seine Gegenwart und seine Zukunft nur gestalten, wenn es seine Vergangenheit versteht und daraus seine Lehren zieht.“ (Konrad Adenauer)
Im Chaos des Zusammenbruchs der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft kam es vor 60 Jahren überall in Deutschland – in Berlin, Köln, Frankfurt, Hannover, Stuttgart, Würzburg, München – zu spontanen, voneinander unabhängigen Gründungen der Christlich-Demokratischen wie der Christlich-Sozialen Union. Ihre überkonfessionelle Idee war in den Widerstandskreisen und Gestapogefängnissen im Bewusstsein gemeinsamer politischer Überzeugungen und Leitbilder geboren worden.
Wir wollen uns die Gründung der CDU in Berlin ins Gedächtnis rufen und uns speziell mit dem Mitbegründer Georg Dertinger auseinandersetzen. Dertinger war 1945 Gründungsmitglied der CDU Berlin und aktiv im Vorstand der CDU (u.a. im Verfassungs- und Koordinierungsausschuss). 1949-1953 war er Abgeordneter der Volkskammer und Minister für Auswärtige Angelegenheiten. Er unterzeichnete am 6. Juli 1950 das Abkommen der DDR mit Polen über die Oder-Neiße-Grenze. Am 15. Januar 1953 wurde Dertinger verhaftet und vom Obersten Gericht der DDR wegen „Spionage und Verschwörung“ in einem Schauprozess zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt; er war in Haft in Bautzen. 1964 wurde er begnadigt und arbeitete danach für den Sankt-Benno-Verlag in Leipzig. Zusammen mit Dertinger wurden seine Frau, seine Mutter, sein
16-jähriger Sohn sowie einige Personen aus seinem Umfeld zu hohen Zuchthausstrafen verurteilt.
Dertinger lebte in Berlin-Pankow. In Zusammenarbeit mit dem lokalen Bundestagsabgeordneten Günter Nooke und Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Erinnerungskultur in Deutschland wollen wir an Dertingers Wohnstätte auf die Christlich-Demokratische Union im Osten Deutschlands zurückschauen.