Présentations & compte-rendus
Die geteilte und vereinte Stadt erlebte Rothmann hautnah mit, da er bereits seit 1976 in Berlin wohnt und Ende der 90er Jahre von Kreuzberg nach Friedrichshagen zog. Ziel seines jüngsten Werkes sei es gewesen, ein offenes und ehrliches Buch zu schreiben, in dem er sehr viel von sich Preis gibt und offenlegt, sagte Rothmann: „So nah wie in diesem Buch bin ich meinem gegenwärtigen Erlebten noch nie gekommen.“
In dem anschließenden Gespräch berichtete er, dass Hermann Hesse in ihm die Sehnsucht zum Schreiben weckte. Bei seiner Lektüre habe er sich stets gewundert: „Woher weiß der das von mir?“ Zur Bedeutung des Schreibens führte Rothmann aus: „Ich kann nur über Dinge schreiben, die ich erfahren habe. Ich kann nichts erfinden, oder wenn, dann immer ganz nah dran am wirklich Erlebten. Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass meine Sprache mich selbst nicht befriedigt, wenn ich was erfinde, dass ihr eine gewisse Schwerkraft fehlt.“
Zum Schreiben benötigt er absolute Stille und zieht sich in der Entstehungsphase seiner Bücher daher oftmals ganz bewusst auf griechische Inseln zurück, wo er sich in billige Pensionen einmietet. „Nur in der absoluten Stille kommen mir die besten Ideen“. Angesprochen, was ihn als Literaturpreisträger der Konrad-Adenauer-Stiftung mit dem ersten Kanzler verbindet, führte er aus, dass es die Vorliebe für Jerry-Cotton-Romane sei.