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Présentations & compte-rendus

"Die Frankreich-Strategie des Saarlandes"

Das Saarland versteht sich als Brücke zwischen Deutschland und Frankreich. Die historisch gewachsene und in den letzten Jahrzehnten mit großen Anstrengungen ausgebaute Frankreich-Kompetenz ist eine große Chance für die Zukunft und die Eigenständigkeit des Saarlandes.

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Frédéric Joureau, Generalkonsul der französischen Republik im Saarland.

Rund 140 Gäste waren gekommen, um mehr über die Frankreichstrategie zu erfahren. Nachdem Helga Bossung-Wagner, die Leiterin des Politischen Bildungsforums Saarland, die Gäste begrüßt hatte, stellte Europaminister Stephan Toscani die Eckpunkte der Strategie vor. Das Ziel sei es Französisch als zweite Verkehrssprache zu etablieren. Die Strategie könne nicht von heute auf Morgen umgesetzt werden. „Das muss Schritt für Schritt geschehen“, so Stephan Toscani.

Zwei Kulturräume treffen im Saarland aufeinander

Das Saarland sei schon lange die Brücke nach Frankreich. „Es ist die Geschichte, die uns verbindet“, sagte der Europaminister. Fast alle bi-nationalen Einrichtungen hätten ihren Hauptsitz oder eine Dependance im Saarland. Der Minister sprach von einem besonderen Lebensgefühl im Saarland, das dadurch entstünde, dass zwei Kulturräume aufeinander träfen. „Das macht unsere Region einzigartig. Wir sind das europäischste aller Bundesländer“, so Europaminister Toscani. Er betonte auch, dass die Frankreichstrategie eben nicht bedeute, dass die Saarländer kein Englisch mehr lernten. Englisch sei wichtig. „Es geht nicht um Englisch oder Französisch“. Die Saarländer stünden hinter der Strategie, das zeigten Studien. „Wir haben eine besondere Rolle im Deutsch-Französischen Verhältnis“, sagte Toscani. Das Saarland sei ein kleines Bundesland, aber es habe einen Auftrag: Wenn die Saarländer sich durch gute Projekte weiter an Frankreich annäherten, die Grenzregion lebten, dann helfe das auch dem deutsch-französischen Verhältnis insgesamt. Die Frankreichstrategie helfe die Beziehungen weiter zu bringen.

Erste Schritte der Frankreichstrategie

„Jeder große Wurf beginnt mit den ersten Schritten“, so der Minister. Die ersten Schritte seien gemacht. So gebe es einen Rahmenvertrag für die berufliche Bildung. Die Auszubildenden können die Schule im Heimatland absolvieren und den praktischen Teil dann im Partnerland. „Der Rahmen ist da, jetzt muss er mit Leben gefüllt werden“. Interessierte an dieser Zusammenarbeit bei der Ausbildung gibt es bereits, so z.B. Globus und Möbel Martin, sagte Toscani. Das BBZ in St. Ingbert arbeite in der Automobilbranche mit einer Schule in Metz zusammen. In den Kindergärten arbeiteten französische Muttersprachlerinnen. Das Saarland habe in Brüssel eine gemeinsame Vertretung mit dem Elsass. Nach der Neuordnung in Frankreich zu einer Region Elsass, Lothringen, Champagne-Ardenne sei die Region noch größer und damit sei SaarLorLux erweitert worden zu einer europäischen Kernregion. Der saarländische Europaminister sprach auch die Saarländer selbst an: „Wichtig ist, dass nicht nur die Politik handelt, sondern, dass die Frankreichstrategie auch von der Bevölkerung getragen wird.“

Bemerkenswertestes deutsch-französisches Projekt

Der Generalkonsul der Republik Frankreich im Saarland, Frédéric Joureau, betonte die hohe mediale Resonanz der Frankreichstrategie im Saarland. Es sei das bemerkenswerteste deutsch-französische Projekt der vergangenen Jahre. „Die Rückmeldungen der Presse sind sehr positiv gewesen“. Er sprach vom Saarland als Tor nach Frankreich, bzw. als Tor nach Deutschland. Das Saarland starte mit dieser Strategie nicht auf einem leeren Blatt. So gebe es bereits das deutsch-französische Gymnasium, die deutsch-französische Hochschule und die Vertretung des deutsch-französischen Jugendwerkes im Saarland. Außerdem seien grenzüberschreitende Initiativen geschaffen worden, zum Beispiel zur Annäherung der Arbeitsmärkte. Auch Joureau sprach die gemeinsame Ausbildung an. Frankreich habe ein Projekt gestartet, um die Mobilität von Schülern nach Deutschland mit kurzfristigen Auslandspraktika zu stärken. Frankreich wolle zwölf Milliarden Euro zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit ausgeben. Davon könnte auch etwas nach Lothringen und in das Saarland fließen. Die Region sei geeignet solche Initiativen zu nutzen, um die deutsch-französische Partnerschaft zu stärken.

Französische Antwort auf die Strategie kommt

Der Generalkonsul der Republik Frankreich im Saarland betonte zwar, dass die Sprache des Partners ein Schlüssel sei, aber für ihn stehen auch wirtschaftliche Aspekte im Vordergrund. Die Bemühungen sollen sich auch auf wirtschaftliche Grundlagen beziehen, damit das Erlernen der jeweils anderen Sprache als Standortvorteil erkennbar wird. Ihm sei ein gemeinsames Cluster in der Automobilindustrie wichtig. „Ich bin der Meinung dieses „deutsch-französische Labor“ hier muss unterstützt werden“, sagte Joureau. Das Niveau der deutsch-französischen Zusammenarbeit könne sich dann in dieser Region erhöhen. In Frankreich reagiere man auf die Strategie des Saarlandes. So werde in Kürze das Haus Mosa eröffnet. Dort kann sich die Bevölkerung über die deutsch-französische Zusammenarbeit in der Region informieren. Außerdem setze man sich im Sommer auf einem Gipfel in Metz in Arbeitsgruppen zusammen, um eine Antwort auf die Frankreichstrategie zu erarbeiten. „Die Frankreichstrategie ist ein hervorragendes Projekt. Jetzt muss es konkret werden. Dafür brauchen wir die französische Antwort“, gab der Generalkonsul zu. Weiter sagte er: „Ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten Jahren als Vorbild der deutsch-französischen Zusammenarbeit und auch der europäischen dienen werden.“

Im Anschluss an die Vorträge konnten die Gäste bei einem kleinen Empfang mit Europaminister Toscani und Generalkonsul Joureau ins Gespräch kommen.

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