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Présentations & compte-rendus

"Generation Z - Wie sie tickt, was sie verändert und warum sie uns alle ansteckt"

Jahresauftaktveranstaltung

Wie tickt die Generation Z? Diese Frage diskutierte am Mittwochabend bei der Jahreseröffnungsveranstaltung des Politischen Bildungsforums der Konrad-Adenauer-Stiftung Saarland Professor Christian Scholz von der Saar-Uni mit Besuchern. Das Thema kam gut an: Rund 165 Gäste saßen im Raum des Victor’s Residenz-Hotels am Deutsch-Französischen Garten, unter ihnen auch viele junge Leute.

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„Generation Z – Wie sie tickt, was sie verändert und warum sie uns alle ansteckt?“ So heißt das neue Buch von Christian Scholz. An diesem Abend diskutierte der Uni-Professor diese Fragen mit dem sehr interessierten Publikum. Scholz erklärte auf sehr amüsante Weise zunächst, was vor der Generation Z war. Da gab es zunächst nämlich die Babyboomer. „Man sollte das eigentlich nicht auf Jahreszahlen reduzieren. Die Faustregel besagt, dass so ungefähr in der Zeit von 1950 bis 1965 die Babyboomer geboren wurden und dann kann man ja ungefähr nachrechnen, wann sie prägend gewesen sind: Im Prinzip 15 Jahre später, also beginnend mit 1966. Deswegen ist eben auch die 68 Generation, der Begriff, den wir benutzen, Synonym für die Babyboomer“, sagte Scholz. Das sei die Generation, die erfolgreich gekämpft habe. Sie sei geprägt durch Idealismus. Sie haben also Träume, die sie verwirklichen können, von denen viele auch verwirklicht wurden. Sie konnten und können noch viel bewegen, so Scholz.

Generation X und Y

Wollte man es doch an Jahreszahlen festmachen, folge ungefähr ab 1965 die Generation X, sagte der Professor Es sei eine Generation, die der Welt sehr skeptisch gegenüber steht. Sie haben viele Dinge gesehen, die nicht so wirklich funktionieren. Deswegen zögen sie sich zurück ins Privatleben. Sie sehen für sich selbst wenig Perspektiven. Wiederum 15 Jahre später sollen die ersten Kinder der Generation Y geboren worden sein. Sie schauten optimistisch in die Zukunft und versuchten erfolgreich zu werden. Beruf ist ihnen sehr wichtig. Sie lernen sozusagen für die Karriere und sind 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche erreichbar. Außerdem versuchen sie eine „Work-Life-Blending“, also eine Verschmelzung zwischen Beruf und Privatleben, herzustellen.

Generation Z

„Ich tue mal das, mal jenes und schaue, was mir Spaß macht“, so beschrieb Scholz schließlich die Generation Z. Diese setzte ungefähr 1995 ein. Sie lernten eher für sich selbst und trennten ihr Privatleben stark vom Beruf. Ganz wichtig ist für sie Sicherheit, sagte Scholz. Deswegen wollen die Menschen, die der Generation Z angehören, auch so gerne im Öffentlichen Dienst arbeiten. Weil sie Beruf und Privates trennen, mögen sie auch die Home-Office-Option nicht. Sie wollen keine Führungsverantwortung übernehmen und geregelte Arbeitszeiten haben. Sie empfinden keine Bindung an Unternehmen und auch nicht an Marken. Sie kaufen zum Beispiel keine Apple Produkte mehr, nur weil der Apfel darauf ist. Weiter steigenden Umsatz machen könne so ein Unternehmen nur, wenn die Generation Z deren Produkte für die besten halte, so Scholz. Außerdem interessiert sich die Generation Z, laut der Studien, nicht für Gesellschaft, Parteien und Politik. Scholz sagte außerdem, dass sie ein selektives Gefühl für Nachhaltigkeit haben. Sie hätten zum Beispiel kein Problem bei Primark ein T-Shirt für drei Euro zu kaufen. Diese Eigenschaften der Generation Z schwappten im Moment mehr und mehr auch auf die anderen Generationen über. „Die Babyboomer sagen auf einmal: ‚ich muss auch nicht immer am Wochenende arbeiten‘“, so der Professor. Die Generation Y stelle sich noch mehr um, denn in dieser Generation seien die vielen Fälle von Burn-Out zu finden.

Und jetzt?

Die Gesellschaft muss sich laut Scholz mit der Generation Z auf ein neues Wertemuster einstellen. Es müsse ein offensiver Diskurs her: Wo muss man von der Generation Z lernen, wo sollte man klar gegensteuern? Diese Generation will andere Arbeitsplätze, deswegen müssten die Unternehmen selbst individuelle Strategien entwickeln, damit sie wettbewerbsfähig bleiben, gleichzeitig aber eine lebenswerte Arbeitswelt anbieten können. Die Generation Z ist damit auch die Generation Zukunft, schloss Scholz seinen Vortrag.

Schluss war aber noch lange nicht. Die Zuschauer hatten viele Nachfragen. „Was kommt denn nach der Generation Z“, fragte eine Frau. Da zeigten sich in der Forschung zwei Möglichkeiten, erwiderte Scholz. Die einen sagten, es werde noch militanter. Scholz favorisierte allerdings die zweite Variante, nämlich, dass die Merkmale der Generationen verschwimmen und es keine festen Generationsmerkmale mehr geben werde. Die Gäste interessierten sich auch für die Frage, ob die Forschung einen Unterschied zwischen Frauen und Männern feststelle. Bei der Generation Z gebe es eine größere „Gender-Differenzierung“ als bei der Generation Y. Zum Beispiel gebe es heute extra Überraschungseier für Mädchen. Z-lerinnen blieben auch einfach mal zuhause. Das sei aber noch nicht ausdiskutiert, fügte Christian Scholz hinzu. Bei einem kleinen Empfang im Anschluss diskutierten die Gäste noch bis in den späteren Abend hinein. Die unterschiedlichen Generationen, offenbar ein Thema, das bewegt.

Die Autorin, Nelly Elisabeth Theobald, ist Stipendiatin der Journalistischen Nachwuchsförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung und Masterstudentin der Medienwissenschaft sowie Politikwissenschaften an der Universität Trier. Sie arbeitet darüber hinaus als freie Journalistin für SRonline, SR 1 Europawelle und 103.7 UnserDing.

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