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Présentations & compte-rendus

"Viva Warszawa - Polen für Fortgeschrittene"

de Martina Wenk
Lesung mit (kabarettistischen) Kommentaren in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Saar e.V.

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Unter dem Titel seines gleichnamigen Buches präsentierte die Konrad-Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Saarland in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Polnischen-Gesellschaft Saar den Schauspieler, Kabarettist und Buchautor Steffen Möller am 23. Oktober 2015 in Perl.

Und es war schon etwas ganz besonderes an einem besonderen Ort, was die zumeist Schülerinnen und Schüler, aber auch LehrerInnen, ElternsprecherInnen und die interessierte Öffentlichkeit da am binationalen Deutsch-Luxemburgischen Schengen-Lyzeum in Perl erwartete.

Bereits in seiner Einführung in das Thema verstand es Möller, der auch mit eigenen Bühnenprogrammen unterwegs ist, in spannender Weise die Neugierde auf Polen, die Mentalität seiner Einwohner im Vergleich mit der deutschen und die Geschichte Polens in Europa bei dem vorwiegend jugendlichen Publikum zu wecken. Dabei zog er gekonnt einen Bogen von sprachlichen Kuriositäten über die Historie Krakaus seit dem Mittelalter bis hin zur Bedeutung Warschaus als Hauptstadt Polens im heutigen Kontext.

Nicht zu Unrecht gilt Steffen Möller in Deutschland mittlerweile unangefochten als der Polenerklärer; erhielt für seinen Beitrag zur Völkerverständigung 2005 sogar das Bundesverdienstkreuz. Möller – der 1969 in Wuppertal geboren wurde, und seit 1994 in Warschau lebt – erklärte den Schülerinnen und Schülern des Schengen-Lyzeums im Dreiländereck Perl in amüsanten Anekdoten, wie es für ihn war, das erste Mal seinen Fuß auf polnischen Boden zu setzen, ohne auch nur ein einziges Wort polnisch zu sprechen oder zu verstehen, um sich alsbald als Deutschlehrer an einem polnischen Lyzeum wiederzufinden.

Derart animiert kam es über den gesamten Vortrag Möllers zum interaktiven Austausch mit dem Publikum und zu Repetitionen u.a. gängiger Namens- und Begrüßungsformeln.

Dabei zeigten sich die Schülerinnen und Schüler sehr erstaunt, wie einfach sich mit dem Wissen um solche Sprachregeln Mißverständnisse vermeiden liessen.

Als Beispiel nannte Herr Möller hier die polnische Begrüßung "Pan Steffen“, was keineswegs als gleich vertrauliches `Beim-Vornamen-Nennen` zu verstehen sei, sondern als "Herr Steffen", bei Frauen sprich "Pani" samt dem Vornamen.

Auch dass "Nowak" zu deutsch "Neumann" heißt und "Kowalski" "Schmidt" war vielen neu, und ebenso, dass es im polnischen Sprachgebrauch sehr viele deutsche Lehnswörter gibt, - darunter auch vermeintlich lustige wie z.B. "Schiebedach" (im Auto) und "Schlafrock".

Die Sprache Polens als Teil seiner Kultur ist ein wunderbares Instrument gesellschaftliche und geschichtliche Zusammenhänge zu erklären. Dies tut Steffen Möller. Als einer der Hauptdarsteller in einer polnischen Fernsehserie (2002-2007) ist er wohl einer der bekanntesten Deutschen in Polen, und konnte aufgrund seines zweiten Wohnsitzes in Berlin – sozusagen als Pendler zwischen Ost und West – seit Jahren gleichsam die Eigenheiten von Polen und Deutschen studieren.

Zum Abschluss seines Vortrags, der sich pointiert und spritzig in kleinen und größeren Auszügen aus Möllers Büchern speiste, in denen er seit 2006 selbstironisch von seinen Erfahrungen mit Land und Leuten in Polen berichtet, forderte er dann auch die Gäste in Perl zu Mentalitätsvergleichen im hiesigen Umfeld auf, was prompt von den Schülerinnen und Schülern nicht ohne Augenzwinkern mit der freundschaftlichen `Nachbarschaftsrivalität` zwischen Rheinland-Pfälzern und Saarländern beantwortet wurde.

Mit großem Applaus zeigten die Schülerinnen und Schüler dann ihre Begeisterung über Steffen Möllers Vortrag und Kommentaren und traten im Anschluss in einen regen Gedankenaustausch ein.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung sieht diese Form der Präsentation gesellschaftspolitischer Inhalte nicht nur als wichtigen Beitrag im Dialog der Kulturen, sondern - in Zeiten eines riesigen medialen Angebots – auch als erfrischend erfahrbar, zukunftsweisend und zielgruppenorientiert im Dialog mit der jungen Generation.

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Interlocuteur

Helga Bossung-Wagner M.A.

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