Agrégateur de contenus

Présentations & compte-rendus

17.03.2009 "Unternehmertum - Größter Engpass für Innovation?"

Einen Rückblick auf unsere Veranstaltung "Unternehmertum - Größter Engpass für Innovation?" mit Prof. Dr. Dr. August-Wilhelm Scheer am 17.03.2009 in Saarbrücken finden Sie hier...

Agrégateur de contenus

85 interessierten Zuhörern brachte Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer, Präsident des Bundesverbandes der Informationswirtschaft (BITCOM), Berater des saarländischen Ministerpräsidenten und Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender des Softwareunternehmens IDS Scheer seine Einschätzung und Sichtweise des deutschen Unternehmertums näher.

„Unternehmertum ist die Fähigkeit, quasi aus dem Nichts seine Ideen zu verwirklichen“ so begann Scheer seinen etwa 60 min. Vortrag mit anschliessender Diskussionsrunde. Zunächst gab er -visuell unterstützt- einen kurzen Rückblick über die Entwicklung der Unternehmerkultur, beginnend mit und geprägt von Persönlichkeiten wie Robert Bosch, über Werner von Siemens bis hin zu Bill Gates.

Zwar seien es immer noch Ausnahmen, wenn Unternehmen über Generationen hinaus bestehen, aber es wiederhole sich immer wieder, dass erfolgreiche Unternehmen aus dem Nichts entstehen.

„Das Spannende daran ist, dass Visionen für alle im Nachhinein spürbar sind“.

Innovationen entstünden aber auch und vor allem durch Zerstörungen, was Scheer durch die Tatsache, dass Daimler ohne seine Pferdekutschen zu zerstören nie das Auto erfunden hätte, verdeutlichte.

Geldgier allein reiche hier allerdings bei weitem nicht aus. „Gestalten wollen“ sei die Hauptmotivation.

„Innovation ist die wirtschaftlich erfolgreiche Umsetzung einer Idee“ Dabei stünde auch die Dynamik des Systems, welche durch die Gründung in Garagen verdeutlicht würde, im Vordergrund.

Eine Garage in Stanford symbolisiert auch heute noch die Geburtsstunde und den Erfolg von Silicon Valley.

Das „kreative Gestalten wollen“ macht den Unternehmer aus und lässt ihn meist auch nach seiner eigentlichen Unternehmerkarriere nicht mehr los. Drei der 5 größten privaten Stiftungen sind auf Unternehmergrößen zurück zu führen.

Sehr anschaulich fasste Prof. Scheer auch zusammen, was eine Volkswirtschaft brauche um Innovationen erfolgreich zu machen:

Allem voran wissenschaftliche, neue Erkenntnisse und Erfindungen, unbedingt aber auch die Bildung um das Neue zu begreifen und nutzen zu können. Dann natürlich umsetzende Unternehmen, unterstützt durch eine Rückhalt gebende Regierung mit der entsprechenden Innovationskultur und Infrastruktur, sowie zu guter Letzt, eine Gesellschaft die das Neue zulässt.

Zurückkommend auf die eigentliche Frage des Abends -ob Unternehmertum der Engpass für Innovationen in Deutschland sei- beantwortete Scheer diese in einem sehr anschaulichen Beispiel: Das MP 3 Format, eine zur Innovation gewordene Idee – ursprünglich im Fraunhofer Institut in Erlangen entwickelt, startete seinen weltweiten Siegeszug nicht von Deutschland sondern von den USA aus. Weitere Beispiele, bei denen das deutsche Unternehmertum die Innovation hemmte seien Cargolifter, Transrapid und Wankelmotor.

Anhand der Entstehungs- und (Weiter-)Entwicklungsgeschichte seiner eigenen Unternehmen, (Credo: „Nobody is perfect, but a team can be perfect“) lieferte Prof. Scheer abschließend ein überaus erfolgreiches Beispiel, dass Unternehmertum und Innovation durchaus auch in Deutschland und sogar im Saarland wenn sie sozusagen an einem Strang ziehen, unser Land wirtschaftlich weit nach vorne bringen können.

Die an den Vortrag anschliessende, fruchtbare Diskussionsrunde beendete den sehr interessanten Abend.

(Text: Sabine Neu)

partager

Agrégateur de contenus

comment-portlet

Agrégateur de contenus