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Présentations & compte-rendus

Esskultur im "Lyonerland" - Regionale Küche und weitere kulturelle Merkmale

Kultursalon

Dibbelabbes, Bibbelschesbohnensupp und Quetschekuche - im Kultursalon des politischen Bildungsforums Saarland der Konrad-Adenauer-Stiftung drehte sich an diesem Sonntagmorgen alles um das gute Essen in der Region. Es diskutierten Jens Jacob, ehemaliger Sternekoch und Restaurantbesitzer, Holger Gettmann, Herausgeber des "Guide Orange", Kochethnologe Arpad Dobriban und Aline Emanuel von der deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement mit Moderatorin Ilka Desgranges, Leiterin der Regionalredaktion Mitte der Saarbrücker Zeitung, im Mittelfoyer des Staatstheaters Saarbrücken.

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Für Kochethnologe Arpad Dobriban ist Kochen eine Kunst. Dabei betont er, dass es nicht um die Gourmetküche geht, sondern um das Zubereiten von frischen Zutaten im Haushalt. "Es wird wenig gekocht. Man redet zwar darüber, das Kochen aber überlässt man der Industrie", lautet Dobribans Kritik. "sind die Leute überhaupt noch in der Lage, aus Rohmaterialien wie Fleisch und Gemüse etwas selbst herzustellen?" Dobriban meint, dass dazu heute kaum mehr jemand bereit ist.

Ernährung als Schulfach

Holger Gettmann, Herausgeber des "Guide Orange", gibt ihm Recht. Mit den jungen Leuten und Kindern müsse mehr gekocht werden. "Die Saarländer sind zu dick", sagt Aline Emanuel von der deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement. Schon Grundschullehrer müssten in der Lage sein, den Kindern beizubringen, wie sie sich gut ernähren können. Der ehemalige Sternekoch und Inhaber von "Jens Jacob - das Restaurant", Jens Jacob, fordert die Politik auf, das Fach "Ernährung" in allen Schulen einzuführen. Er selbst habe in der vergangenen Woche zwei Projekte durchgeführt, eines in der Grundschule Hohe Wacht und in einer Gesamtschule. "Die Kinder haben ein hohes Interesse am Kochen", sagt der Profi-Koch. Er beobachtet, dass die Eltern im Restaurant normal essen, die Kinder meist vegetarisch. "Mit dem Schulfach Ernährung könnte das Saarland doch eine Vorreiterrolle einnehmen."

Sterne lohnen sich wirtschaftlich nicht

Um wieder Spaß am Kochen und in seinem Team zu haben, hat Jens Jacob seine beiden Sterne aufgegeben. "Es ging mir auch um die Gäste. Sie fühlten sich nicht mehr wohl. Alles war so steif." Außerdem sei der Arbeitsaufwand enorm hoch. "Das hat nicht mehr zu meinem Leben gepasst." "Sternerestaurants haben es zur Zeit schwer", sagt Gettmann. Es gebe nur noch 70 bis 80 in ganz Deutschland. "Geschäftsessen beispielsweise sind in Verruf geraten und junge Leute, die gerne Essen gehen, mögen es locker."

Saarland - "Gudd Gess"

Weil es immer weniger Sternerestaurants gibt, vor allem in der Region, sollte sich das Image der Region nicht nur auf Sterne beziehen, sondern allgemein auf das tolle Essen, sagt Jacob. "Allerdings, wir sind kein Stück besser als jede andere Region in Deutschland. Sorry, das ist meine Meinung, und ich bin vom Fach", sagt der Koch. Aus dem Publikum erwiderte Birgit Grauvogel von der Tourismuszentrale, dass sie den Begriff der Sterneküche nicht oft verwendeten. In der Region herrscht aber das Klischee, dass man hier gut isst. die Frage ist, was man unter gutem Essen versteht."

Während Gettmann es spannend findet, wenn gute Köche alte, traditionelle Gerichte neu interpretieren, ist Dobriban der Meinung, dass dadurch etwas mystifiziert wird. "In zwanzig Jahren werden es Leute lustig finden, was diese Köche damals modern fanden." "Ich setze nicht einen Lachs dazu und finde mich super kreativ", pflichtet Jens Jacob Dobriban bei. "Wenn ich abends hier um 22 Uhr ankomme, was kann ich dann essen?", fragt Dobriban. "Chinesischen Müll, italienischen Müll, türkischen Müll, von regionaler Küche gibt es da nichts", gibt er sich die Antwort selbst.

Gesunde Ernährung

Gesund zu essen, das ist nicht schwer, erklärt Aline Emanuel. "Zu dem Essen in der Kantine ist es wichtig, einen frischen Salat zu essen und nachmittags Obst". Gettmann stellt das Beisammensein bei gutem Essen in den Mittelpunkt. "Das französische Menü ist seit 2013 Weltkulturerbe und dieses hat auch in unserer Region eine große Tradition."

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