Politische Extremisten: "Seelenfänger" auf dem Vormarsch?! - Forum d'éducation politique de Thuringe
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Politikverdrossenheit ist ein Phänomen, dass alle Bereiche der Gesellschaft umfasst: Indizien dafür sind die immer weiter zurückgehende Wahlbeteiligung sowie das rapide Absinken der Mitgliedszahlen von Parteien. Besonders Jugendliche, deren Einstellungen sich erst herausbilden, sind oft irritiert.
Nicht zuletzt aufgrund von Frust und Enttäuschungen sowie angesichts von Zukunftsangst wächst die Gefahr von politischem Extremismus. Zudem stehen in den östlichen Bundesländern viele Menschen der Demokratie skeptisch gegenüber – neben den wirtschaftlichen Aspekten eine Spätfolge von fast 60 Jahren zweier Diktaturen. Nach jüngsten Studien halten nur 38 % der Ostdeutschen die Demokratie für die beste Staatsform (Datenreport 2006).
Ähnlich die Zahlen des letzten „Thüringen-Monitors“ (2005): 44 % bewerten die DDR als gut, 62 % sind mit der Demokratie unzufrieden. Hier steckt ein Potenzial für politischen Extremismus. Motive für eine Radikalisierung finden sich außerdem in den Einstellungen gegenüber Ausländern – „Ausnutzung des Sozialstaates“ und „Überfremdung“ sind entsprechende Schlagworte.
Im rechtsextremen „Lager“ feierten die NPD und die DVU jüngst Erfolge und sind in vier Landesparlamenten vertreten. Zudem entwickelt sich eine Subkultur in Form von Kameradschaften, aus denen Parteien ihre Aktivisten rekrutieren. Die linksextreme Szene ist dagegen in viele kleine Grüppchen zersplittert; einige Plattformen sind zudem Teil der PDS/Linkspartei. Überdies nutzen Linksextremisten viele Aktionen demokratischer Institutionen gegen Rechtsextremismus aus, etwa mittels gewalttätiger Auseinandersetzungen bei Aufmärschen.
Das Gesprächsforum der Konrad-Adenauer-Stiftung und der LAG Kinder- und Jugendschutz Thüringen geht der Frage nach, was man unter politischem Extremismus versteht und wie sich der Begriff von anderen Schlagwörtern abgrenzen lässt. Welche Parteien sind aktiv und wie sind diese strukturiert? Welche Gegenmaßnahmen können die demokratischen Kräfte treffen? Worin liegen die Ursachen für das Wahlverhalten zugunsten von Extremisten? Was geht in den Köpfen junger Extremisten vor, wo liegen deren Motive und wie kann die Schule auf dieses Klientel reagieren?
Programm
17.00 Uhr
Begrüßung
Maja Eib, Konrad-Adenauer-Stiftung, Erfurt
17.10 - 17.45 Uhr
Impulsvortrag
Politischer Extremismus: Ursachen – Erscheinungsformen – Gegenstrategien
Dr. Lars Flemming, Politikwissenschaftler, Zwickau
17.45 - 19.00 Uhr
Podiumsgespräch mit anschließender öffentlicher Diskussion
Politischer Extremismus – Eine Gefahr für die Demokratie?
Dr. Lars Flemming, Politikwissenschaftler, Zwickau
Ingo Weidenkaff, LAG Kinder- und Jugendschutz Thüringen
Michael Panse, MdL, sozialpolitscher Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag
Christine Abraham, Friedrich-Schiller-Regelschule Erfurt
Moderation
Malte Pieper, Freier Mitarbeiter / MDR Info Thüringen-Korrespondent
Eine Veranstaltung des Bildungswerks Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Thüringen e.V.
Der Eintritt ist frei!
Um Anmeldung per E-Mail, Fax oder Telefon wird gebeten. Gern können Sie den Anmeldebogen nutzen.
Die Veranstaltung ist vom Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien als Fortbildungsveranstaltung für Lehrer anerkannt!