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Nach Durban: Erste Eindrücke und die Prioritäten Brasiliens im Hinblick auf "Rio +20"

Start der Maßnahmen rund um Rio +20 der KAS Brasilien

Am 14.12.2011 lud die Konrad-Adenauer-Stiftung in Brasilien eine Expertengruppe aus Vertretern der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft und der Stadt wie auch des Bundesstaates Rio de Janeiro zu einem geschlossenen Workshop ein. Dort wurde eine erste Einschätzung zu den Ergebnissen des Weltklimagipfels in Durban erarbeitet und der Blick auf die Konferenz der Vereinten Nationen zur nachhaltigen Entwicklung „Rio +20“ und die brasilianische Positionen hierzu gerichtet.

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Während des eröffnenden Referats durch Prof. Roberto Schaeffer und der anschließenden Diskussion im Expertenkreis, zeichnete sich ein Bild des Gipfels in Durban, dass zwar große Erfolge oder Durchbrüche vermissen ließ, jedoch leicht positiv ausfiel, da es immerhin gelungen sei, mit der möglichen Verlängerung des Kyoto-Protokolls bis 2017 die sich androhende Rechtslücke im Klimaschutz zu vermeiden und die USA und China zugesagt hätten, sich an ein neues bis 2015 auszuhandelndes Abkommen binden zu wollen. Dennoch war die eindeutige Meinung der Experten, dass dies im Grunde nicht reiche für ein langfristig tragendes Weltklimaregime und dass ein neuer Vertrag sehr viel verbindlicher formuliert werden müsse. Genauso wurde jedoch darauf hingewiesen, dass das Zusammenbringen etlicher verschiedener nationaler Interessen realistischerweise nicht so schnell vonstatten gehe, wie es im Idealfall wünschenswert wäre. Dass das Ziel, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf maximal zwei Grad Celsius zu beschränken, wohl jetzt schon nicht mehr erreichbar sei, da wahrscheinlich bereits heute die dafür kritische Masse der CO2-Konzentration in der Atmosphäre überschritten wurde, erläuterte Prof. Schaeffer während seines Vortrags. Nach Meinung der Gäste sei es daher umso wichtiger, sehr viel intensiver die lokalen Auswirkungen des Temperaturanstiegs abzuschätzen und entsprechende Anpassungsmaßnahmen vorzunehmen.

Im zweiten Teil des Workshops wurde ein Ausblick auf die Konferenz der Vereinten Nationen zur nachhaltigen Entwicklung „Rio +20“ genommen, welche vom 20. bis 22. Juni 2012 in Rio de Janeiro stattfinden wird. Während der moderierten Diskussion kristallisierten sich die brasilianischen Prioritäten mit Blick auf den Weltgipfel und auf den gesamten Rio-Prozess heraus. Das Schwerpunktthema des Gipfels, „Green Economy“, wurde umrissen und die verschiedenen Facetten offengelegt, die dieses Konzept enthält. Dabei wurde klar, dass für die brasilianische Seite die soziale Inklusion und die fortwährende Bekämpfung der Armut eine Schlüsselrolle im Konzept einer „Green Economy“ einnimmt, weshalb Brasiliens Regierung in ihrem Positionspapier auch den Titel „Inclusive Green Economy“ vorschlägt und konsequent verwendet.

Als weitere wichtige Elemente im Konzept einer „Green Economy“ wurden der Klimawandel und die Anpassung an seine Folgen, der Umgang mit Wasser und mit der Biodiversität des Amazonas-Regenwaldes, das Konsumentenverhalten, die Rolle von Großstädten und die Findung eines geeigneten Entwicklungsindikators identifiziert, der auch soziale und ökologische Faktoren stärker beinhaltet. Dabei kam auch die Frage einer geeigneten Governance-Struktur – lokal wie auch global – auf.

Im Verlauf der ersten Jahreshälfte 2012 werden mit dieser Expertengruppe ein weiterer Workshop sowie ein öffentliches Seminar in Rio de Janeiro stattfinden. Ebenso ist eine Publikation geplant, in der ein möglicher Weg nach Rio +20 im Rahmen einer „Green Economy“ beschrieben werden soll.

Die Expertengruppe besteht aus: Roberto Schaeffer (Universidade Federal do Rio de Janeiro), André Lucena (Universidade Federal do Rio de Janeiro), Caetano Scannavino (Projeto Saúde e Alegria), Renata Delaqua (Centro Brasileiro de Relações Internacionais), Luciana Stocco Betiol (Fundação Getúlio Vargas), João Ricardo Viégas (Ministério Público do Rio de Janeiro), Nelson Moreira Franco (Prefeitura do Rio de Janeiro), David Campanelle (Prefeitura do Rio de Janeiro), Percy Soares (Confederação Nacional da Indústria), Paula Bennati (Confederação Nacional da Indústria), Marcelo Cardoso (Vitae Civilis)

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